Corona: Dänemark verdoppelt Mindestabstand

Auch Dänemark verschärft den Lockdown: Wegen des besonders ansteckenden Corona-Virus aus England hat die dänische Regierung neben der Pflicht für alle Einreisenden, einen negativen Corona-Test vorzuweisen, auch den Lockdown im Lande verschärft. Bis 17. Januar dürfen sich in privaten Räumen nur noch fünf statt zehn Personen treffen. Der einzuhaltende Mindestabstand in der Öffentlichkeit und beim Einkaufen wird von einem auf zwei Meter verdoppelt. Schulen sind geschlossen, die Schüler erhalten Fernunterricht, Kitas bleiben aber geöffnet. Nach Restaurants, Kinos, Theatern und Konzertsälen werden auch alle Kulturveranstaltungen im Freien, Vergnügungsparks, Zoos und Ähnliches bis 17. Januar geschlossen. Der verschärfte Lockdown muss vermutlich verlängert werden, hat Regierungschefin Mette Frederiksen schon angekündigt. Anlass ist die Sorge, dass das auch in Dänemark mehrfach nachgewiesene hochinfektiöse englische Virus sich rasch ausbreitet und das durch 40 Jahre Sparpolitik geschwächte dänische Gesundheitssystem überlastet. Zwar war es vor Weihnachten gelungen, die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf gut 2000 zu halbieren. Aber seitdem ist sie kaum weiter gesunken und die Intensivstationen der Kliniken sind mit aktuell 135 schwer an Covid-19 Erkrankten bereits hoch belastet. Lesen Sie auch Reise zum Partner: Dänemark verlangt „Erklärung über Liebesverhältnis“ Grenze dicht: So gehen Ferienhausvermittler jetzt mit Dänemark-Urlaubern um Mit dem Schnelltest nach Dänemark Königin Margrethe und ihre Enkel begeistern: Das dänische Königshaus ist inmitten der Corona-Krise so populär wie lange nicht, berichten die Medien einstimmig. Zum Jahresbeginn verfolgten mehr Dänen als je zuvor die traditionelle Neujahrsansprache ihrer Königin, in der sie unter anderem dazu aufforderte, positive Entwicklungen während der Krise wie gewachsene Solidarität untereinander zu bewahren. Und zum 10. Geburtstag ihrer Enkel, der Zwillinge Prinz Vincent und Prinzessin Josephine, am Freitag trafen Zehntausende Glückwünsche auf der Instagram-Seite des Königshauses ein. Die Zwillinge sind Kinder des Kronprinzen-Paares Frederik und Mary. Digital-Investitionen in Schulwesen verschwendet? Die deutschen Schulen sollen zwar massiv in die Digitalisierung investieren – doch bessere Bildungserfolge sind dadurch nicht garantiert, zeigt ein Blick nach Dänemark. Ganz wichtig ist nach den Erkenntnissen einer wissenschaftlichen Analyse des Dozenten Jesper Balslev an der Universität Roskilde die strenge Kontrolle über den Zugang der Schülerinnen und Schüler zum Internet während des Unterrichts, damit sie nicht durch Online-Spiele, soziale Netzwerke und Pornos abgelenkt werden, berichtet das Politik-Portal Altinget nach einem Gespräch mit dem Forscher. Dänemark investiere seit 35 Jahren jährlich Millionen-Beträge in die Digitalisierung der Schulen in der Hoffnung, dass sich bald ein Strom kluger Köpfe auf den Arbeitsmarkt ergießen werde. Aber die Investitionen sind laut Balslev verschwendet, schreibt Altinget. Die Leistungen der dänischen Schülerinnen und Schüler in Lesen und Mathematik seien nicht top, sondern leicht fallend, wie die Ergebnisse der Pisa-Studien zeigten. Eine Ursache sieht Balslev darin, dass die Digitalisierung des Unterrichts das Lernen nicht erleichtert, sondern zu viel Ablenkung durch das Internet gebracht habe, gegen die die Lehrer ankämpfen müssen, statt Wissen vermitteln zu können. Von Rüdiger Wenzel