Corona-Impfstart in SH: Die nächsten 14 600 Dosen sind da

Ist das der Anfang vom Ende der Pandemie? In Schleswig-Holstein haben die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. 14 600 Impfdosen wurden am Montag vom Mainzer Unternehmen BionTech in den Norden geliefert. 10 000 waren bereits am Sonntag angekommen. Am Mittwoch sollen die nächsten 24 000 eintreffen. Zu wenig Impfstoff für eine flächendeckende Aktion: Für eine flächendeckende Impfung ist das allerdings noch viel zu wenig. Deshalb werden in diesen Tagen zunächst Bewohner von Pflegeheimen geimpft, besonders Demente, und dazu erste Pflegekräfte. Landesweit sind dazu zehn Impfteams unterwegs, drei allein im Corona-Hotspot Lübeck. 15 Teams sollen es in Kürze werden. Auch die ersten Kliniken im Land konnten damit beginnen, Ärzte, Schwestern und Pfleger zu impfen, heißt es aus dem Kieler Gesundheitsministerium. Insgesamt seien allein am Sonntag landesweit 800 Personen geimpft worden. In drei Wochen sollen sie dann die notwendige zweite Impfung erhalten. Voraussichtlich ab dem 4. Januar sollen dann auch die ersten 15 Impfzentren in Schleswig-Holstein ihren Betrieb aufnehmen. Auch hier sollen zunächst Senioren und Pflegekräfte geimpft werden, die sogenannte „Gruppe 1“ in den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission. Sie müssen Termine dafür telefonisch unter 116 117 oder online unter www.impfen-sh.de ausmachen. Ministerpräsident Günther optimistisch: Wann alle Bürger, die das wünschen, geimpft sein können, ist derweil noch nicht absehbar – weil noch nicht klar ist, ob die EU-Kommission genügend Impfstoff für die Mitgliedsländer eingekauft hat. Kiels CDU-Ministerpräsident Daniel Günther ist dennoch optimistisch. „Mit den neuen Impfstoffen können wir jetzt den langen Weg aus der Pandemie beginnen und Schritt für Schritt ein Stück Alltag ohne Einschränkungen zurückgewinnen, die Geschäfte öffnen, Essen gehen, Gäste im Norden wieder willkommen heißen“, sagt Günther am Montag. Mittelfristig solle das geschehen. Neue Testverordnung in SH: Wer jetzt nur noch getestet wird Kürzere Quarantäne: Das sind die neuen Regeln für Reiserückkehrer So verhalten Sie sich, wenn Sie keinen Corona-Test bekommen Das sind die neuen Corona-Schnelltests – und so werden sie eingesetzt Positiv auf Corona getestet worden, aber nicht ansteckend? Was der Ct-Wert über die Infektiosität verrät Drosten: PCR-Corona-Tests sind „zweifelsfrei“ Was unterscheidet den Corona-Schnelltest vom PCR-Nachweis? Wie entscheidend sind „falsch positive“ Testergebnisse? Garg und Günther: Werden uns beizeiten auch impfen lassen: Der Regierungschef ist „zuversichtlich, dass mit einer hoffentlich letzten Kraftanstrengung wieder deutlich niedrigere Infektionszahlen erreicht werden können“. Dazu sollten sich möglichst alle Bürger impfen lassen. Er sei überzeugt vom Erfolg der Impfkampagne und setze darauf, „dass die ganz große Mehrheit der Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner mitmacht – so wie sie das bisher auch getan hat“, sagt Günther. Wer sich impfen lasse, schütze seine Gesundheit und die Gesundheit anderer „und hilft, Leben zu retten“. FDP-Gesundheitsminister Heiner Garg appelliert derweil an die Bevölkerung, sich unbedingt weiter an die Abstands- und Hygieneregeln zu halten. Nur so könne der Erfolg der weiteren Schritte gewährleistet werden. Er selber werde sich, ebenso wie Daniel Günther, auch impfen lassen, sagt Garg. Und zwar dann, wenn sei nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission an der Reihe seien, betonen Garg und Günther. Eine Ausnahme davon soll es für die Politiker nicht geben. Von Wolfram Hammer