Corona: Jedes fünfte Kita-Kind in Schleswig-Holstein in der Notbetreuung

Die Notbetreuung für die Erst- bis Sechstklässler an Schleswig-Holsteins Schulen ist stark nachgefragt. Allein am Montag dieser Woche wurden 11 588 Schülerinnen und Schüler von ihren Eltern in die Schulen geschickt. Das hat das Bildungsministerium in Kiel ermittelt. Acht Prozent der Schüler nutzten die Betreuungsangebote: Damit wird die Notbetreuung von acht Prozent der Eltern genutzt. Landesweit besuchen 150 000 Schüler die Klassenstufen 1 bis 6 der allgemeinbildenden Schulen. Die Notbetreuung wurde eingerichtet für die Kinder Alleinerziehender und von Eltern, die in der sogenannten „kritischen Infrastruktur“ arbeiten, also zum Beispiel als Ärzte oder Pflegekräfte. Oft nehmen sie dann im Klassenraum an den Unterricht teil, den die Lehrkräfte von dort aus für ihre anderen Schüler übers Internet anbieten. 23 000 Kita-Kinder in der Notbetreuung: Deutlich höher ist die Quote der Krippen- und Kita-Kinder, die in Schleswig-Holstein die Notbetreuung nutzen. In der vergangenen Woche wurden im Durchschnitt täglich rund 23 000 Kinder notbetreut, sagt Eileen Lara Meier, Sprecherin des Kieler Sozialministeriums. Das entspreche rund 20 Prozent aller in Schleswig-Holstein betreuten Kinder. Die Tendenz dabei ist offenbar steigend. Am Montag waren erst 21 500, am Dienstag knapp 20 500 Kinder in der Notbetreuung gemeldet worden. Im Land besuchen derzeit normalerweise 113 371 Kinder Kitas und Krippen. Hamburgs Kitas sind immer noch zur Hälfte voll: In Hamburg liegt die Quote deutlich höher. Dort nutzen die Eltern von rund 50 Prozent der unter Sechsjährigen, rund 45 000 Kinder, die Notbetreuung, heißt es aus der dortigen Sozialbehörde. Dabei schwanke die Quoten von Kita zu Kita stark. In einzelnen Kitas gebe es deshalb bereits personelle Engpässe. Lesen Sie auch Corona-Lockdown: Bleiben Schulen und Kitas in SH bis Mitte Februar geschlossen? Kinder und Jugendliche im Lockdown: Grüne warnen vor „verlorener Generation“ Bei besonders stark nachgefragten Einrichtungen hat die Behörde jetzt sogar die Eltern angeschrieben. „Wir bitten in diesen Fällen darum, zu prüfen, ob die Betreuung an einzelnen Tagen nicht bereits ausreicht“, heißt es in dem Schreiben. Helfe das nichts, sollen die Kita-Leitungen den Betreuungsumfang einschränken können. Mecklenburg-Vorpommern: Viele Schüler in der Schule: In Mecklenburg-Vorpommern ist vor allem auch die Notbetreuung in den Schulen stark nachgefragt. Wie in Schleswig-Holstein auch, wird sie für Kinder bis Klasse 6 angeboten. Nach einer Abfrage des Schweriner Bildungsministeriums waren in der vergangenen Woche rund 31 Prozent der Grundschüler in der Schule. Von den Fünft- und Sechstklässlern waren es 16 Prozent. Kurz vor den Weihnachtsferien, am 17. Dezember, waren nur 24 Prozent der Grundschüler und 13 Prozent der Fünft- und Sechstklässler von den Eltern in die Schule geschickt worden. Von Wolfram Hammer