Corona-Kontakt-Regeln: SH will Ausnahmen von verschärften Maßnahmen

Ab Montag gilt auch in Schleswig-Holstein: Private Treffen sind nur noch mit maximal einer Person außerhalb des eigenen Hausstandes möglich. Wie Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg ankündigte, will das Land von den mit dem Bund vereinbarten verschärften Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie allerdings zwei Gruppen ausnehmen: Kinder unter 15 Jahr, die von Familienangehörigen betreut werden, und die Pflege bedürftiger Angehöriger. Dies solle so in die neue Landesverordnung aufgenommen werden. Großeltern dürften ihre Enkel betreuen: Das würde eine große Entlastung für viele Familien in Schleswig-Holstein bedeuten. Kitas und Schulen sind geschlossen. Eltern sind bei der Betreuung der Kinder häufig auf die Unterstützung zum Beispiel der Großeltern angewiesen. Gäbe es keine Ausnahme, dürften zum Beispiel Großeltern, die zwei Enkelkinder haben, diese nicht zeitgleich betreuen. Das wäre mit einer entsprechenden Ausnahme von der strengen Regel dann aber doch möglich. Dennoch appellierte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident in seiner Regierungserklärung am Donnerstagvormittag eindringlich an die Bürger, sich in den nächsten drei Wochen „möglichst mit niemandem“ zu treffen. Lockdown bis zum 31. Januar auch in SH verlängert: Mindestens bis zum Ende des Monats müssen auch die Schleswig-Holsteiner mit verschärften Corona-Schutzmaßnahmen leben. Der Lockdown gilt für Schulen, Kitas, Geschäfte und Freizeiteinrichtungen. Es sei angesichts der hohen Infektionszahlen notwendig, in einigen Punkten nachzuschärfen, sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther. Frühestens für Februar sind demnach erste Lockerungsschritte denkbar. Günther: „Brauchen weitere Beschränkung der Kontakte“: Künftig darf sich ein Haushalt privat nur noch mit maximal einer weiteren Person treffen. „Ich weiß, dass das hart ist“, sagte Günther. Aber die Infektionszahlen seien auch im Norden noch erschreckend hoch. „Wir brauchen eine weitere Beschränkung der Kontakte.“ Es sei nicht verantwortbar, sich von einem Lockdown in den nächsten zu hangeln. „Wir müssen jetzt diesen harten Schnitt machen, um dann wieder klare Perspektiven aufzuzeigen.“ Schulen und Kitas bleiben geschlossen – Notbetreuung gesichert: Schulen und Kitas müssen bis Ende Januar weitestgehend geschlossen bleiben oder nur eingeschränkten Betrieb anbieten. „Das heißt: Präsenzunterricht wird in den Schulen auch bis Ende Januar nicht stattfinden können“, sagte Günther. Das gelte für alle schulischen Bereiche. Es werde weiter lediglich eine Notbetreuung geben. Möglichkeiten für Unterricht in der Schule sind vorerst nur für Abschlussklassen vorgesehen. Von dpa/tvz