Corona: Was Reiserückkehrer wissen müssen

Reisen, besonders in Ausland, sind in Zeiten der Corona-Pandemie sehr unübersichtlich geworden. Wir sagen, worauf man achten muss. Muss sich jeder Reiserückkehrer testen lassen? Nein. Verpflichtet dazu sind nur Rückkehrer aus einem Corona-Risikogebiet. Andere Reiserückkehrer können sich freiwillig testen lassen. Welche Gebiete sind Risikogebiete? Dazu gibt es eine Liste des Robert-Koch-Instituts ( https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete_neu.html ). Unter anderem gehören dazu derzeit Gebiete in Kroatien, Rumänien und Bulgarien, die Regionen Brüssel und Antwerpen, Spanien und die Balearen. Seit Kurzem auch Paris und die Côte d’Azur. Wo kann ich mich testen lassen? Im Land gibt es zehn Testzentren. In Kiel am Hafen (Schwedenkai 1) und am Steenbeker Weg 25, in Lübeck am Hafen in Travemünde (Hafenhaus Skandinavienkai) und an der Von-Morgen-Straße 3, im Fährhafen in Puttgarden auf Fehmarn, an der Raststätte Ellund am Grenzübergang nach Dänemark an der A 7 sowie am Busbahnhof in Neumünster. Außerdem in Heide (Esmarchstraße 50), Schleswig (St. Jürgener Straße 1-3) und Elmshorn (Agnes-Karll-Allee 2). Kostet der Test Geld? Die Tests sind bisher kostenlos – auch wenn sie freiwillig erfolgen. Diese Regelung endet aber am 15. September. Denn Bund und Länder haben sich am Donnerstagabend darauf geeinigt, dass die Tests für Rückkehrer aus Nicht-Risikogebieten künftig nicht mehr bezahlt werden. Wie lange muss ich auf das Testergebnis warten? Das Testergebnis liegt meist binnen 24, spätestens nach 48 Stunden vor. Die hohe Zahl der Tests bedingt die Wartezeit. In der Woche werden in Schleswig-Holstein derzeit über 40 000 Menschen getestet. Insgesamt wurden bislang 21 000 Reiserückkehrer getestet, davon 60 positiv. Wie erfahre ich mein Testergebnis? Das Testergebnis kann auf Wunsch über einen QR-Code auf dem Formular abgerufen werden oder wird per SMS schriftlich mitgeteilt. Man kann auch im Labor anrufen. Wer positiv getestet ist, wird in jedem Fall angerufen. Müssen Reiserückkehrer aus Risikogebieten generell in Quarantäne? 14 Tage Quarantäne sind vorgeschrieben. Die Zeit lässt sich jedoch verkürzen, sofern man einen negativen Test vorlegen kann. Auch dann sind es aber in jedem Fall mindestens fünf Tage. Denn ein einzelnes negatives Corona-Testergebnis reicht nicht aus, um die vorgeschriebene Quarantäne zu beenden. Die Quarantäne kann nur verkürzt werden, wenn zwei negative Testergebnisse vorliegen, für die Probenentnahmen mit einem Abstand von fünf Tagen vorgenommen wurden. Die Probeentnahme für den zweiten Test kann frühestens fünf Tage nach Einreise erfolgen. Muss ich mich beim Gesundheitsamt melden? Generell empfiehlt sich, dass aufgrund der Corona-Pandemie Einreisende aus dem Ausland unabhängig von ihrem Reiseziel das örtliche Gesundheitsamt bei Rückkehr kontaktieren, um abzuklären, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind. Wer aus Risikogebiet kommt, muss sich auf jeden Fall melden. Was passiert, wenn ich mich als Rückkehrer aus einem Risikogebiet nicht melde? Wer gegen die Regeln verstößt, riskiert ein hohes Bußgeld von bis zu 10 000 Euro. Außerdem müssen sie sich beim Gesundheitsamt melden. Nach den bisher dem Ministerium vorliegenden Angaben der zuständigen Kreise und kreisfreien Städte gab es in Schleswig-Holstein bisher mindestens 37 Fälle, in denen aufgrund einer Verletzung der Quarantänepflicht oder aufgrund der fehlenden Meldung beim zuständigen Gesundheitsamt nach der Einreise ein Bußgeld verhängt wurde. Reicht es auch, eine auf der Fähre oder im Flugzeug eine Aussteigekarte auszufüllen? Eine ordnungsgemäß ausgefüllte Aussteigekarte bei der Einreise ersetzt nicht die Meldepflicht beim jeweils zuständigen Gesundheitsamt. Wie lange gelten die Regeln? Die Landesregierung teilte mit, dass die beiden derzeit gültigen und bis zum 30. August befristeten Verordnungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verlängert werden sollen. Die entsprechenden Verlängerungen sollen formal an diesem Freitag erfolgen. 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