Dänemark: Maskenpflicht in Bus und Bahn

Maskenpflicht in Bussen und Bahnen: Während es in Dänemark bisher keine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Maske gab und die Zahl der Corona-Infektionen alleine durch einen harten Lockdown von April bis Ende Juni sowie Abstand halten und intensive Handhygiene niedrig gehalten wurde, müssen jetzt im öffentlichen Personenverkehr solche Masken getragen werden – von Passagieren ebenso wie vom Personal. Wieder ansteigende Infektionszahlen vor allem im Raum Kopenhagen, in Aarhus und einigen anderen Städten waren der Grund für diese Entscheidung. Fahrgäste, die in Bussen und Bahnen sowie auf Fähren ohne Maske angetroffen werden, können vom jeweiligen Personal an der nächsten Haltestelle zum Aussteigen aufgefordert werden. Weigern sie sich, wird ein Bußgeld in noch nicht festgelegter Höhe fällig. Überraschender Besuch vom Kronprinz: „Wie gut, dass ich nicht wusste, dass er kommt“: So kommentierte der völlig überraschte Insulaner Jørgen Nielsen die Stippvisite des dänischen Kronprinzen Frederik auf der einsamen kleinen Insel Kirsholmen im Kattegat. „Sonst wäre ich furchtbar nervös gewesen“, sagte der einzige feste Bewohner der Insel dem Sender TV2. Dass auf Kirsholmen ein TV-Beitrag zu einer Sendereihe über dänische Häfen und Inseln gedreht werden sollte, habe er gewusst, berichtete Nielsen. Dass aber Dänemarks Thronfolger unter den Protagonisten sein werde, habe er nicht geahnt. So sei er unbefangen auf den Kronprinz zugegangen, der ihn mit „go‘ daw, Jørgen“ begrüßt habe – auf Norddeutsch etwa „Moin, Jørgen“. Er habe mit „go‘ daw Frederik“ geantwortet, so Nielsen. Im anschließenden Gespräch habe er „du“ zu Prinz Frederik gesagt - nicht „Sie“ und „Königliche Hoheit“, wie es das Protokoll eigentlich vorschreibt. Regierung lässt Hilfen auslaufen: Während in Deutschland die Corona-Hilfsprogramme verlängert werden, lässt die dänische Regierung sie auslaufen. Die im Effekt mit dem deutschen Kurzarbeitergeld vergleichbaren staatlichen Lohnsubventionen enden an diesem Wochenende, Kredithilfen, Steuerstundungen und andere Hilfen für Unternehmen laufen in den nächsten Wochen aus. Das sei richtig, hat Regierungschefin Mette Frederiksen wiederholt betont, zuletzt vor drei Tagen vor Beschäftigten der von der Coronakrise hart getroffenen Luftfahrtbranche. „Wir lassen die Hilfsprogramme auslaufen, und es ist der richtige Zeitpunkt dafür“, sagte Frederiksen. „Die gesellschaftlichen Aktivitäten sind wieder hoch, wir haben die Infektionen unter Kontrolle, viele Bürger geben wieder Geld aus“, begründete die Sozialdemokratin die Entscheidung. Für die Tourismus-Branche, das Kulturleben, Nachtclubs, Spielhallen und andere, weiterhin durch die Pandemie gefährdete Branchen beschloss das Parlament am Freitag Hilfen im Umfang von 680 Millionen Kronen (91 Millionen Euro). Skandal um Nachrichtendienst: Der dänische Auslands- und Militär-Nachrichtendienst FE (Forsvarets Efterretningstjeneste) ist in einen massiven Skandal verwickelt: Er hat offenbar in geheimgehaltener Kooperation mit dem US-Inlandsnachrichtendienst NSA (National Security Agency) rechtswidrig dem NSA Zugriff auf große Datenbestände gewährt. Der FE habe dafür den US-Schlapphüten den Zugang zu einem Internet-Knoten ermöglicht, berichtet Danmarks Radio auf seiner Internet-Seite. Der FE-Direktor Lars Findsen und zwei weitere Abteilungs-Direktoren sind bereits in den Ruhestand versetzt worden. Die Regierung hat nach Medienberichten mit Beratungen begonnen, welche Konsequenzen aus dem Skandal zu ziehen sind. Lesen Sie auch Heiraten in Dänemark wird schwieriger: Staat prüft jetzt strenger Dänemark: Die Zahl der Corona-Infektionen steigt Von Rüdiger Wenzel