Friseure in SH vereinbaren ab dem 15. Februar wieder Termine

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) macht derzeit vielen Friseuren Hoffnung. Der Grund: Ein Lockerungs-Plan für die Corona-Beschränkungen, die noch bis mindestens 14. Februar gelten, ist auf dem Weg. Dieser sieht neben der Öffnung von Schulen und Kitas ebenfalls vor, dass auch Friseursalons schon ab dem 15. Februar wieder öffnen könnten. Allerdings nur dann, wenn die Inzidenz sieben Tage unter 100 liegt. Ein Salon in Bad Segeberg vergibt bereits Termine. Auch andere Kollegen im Norden sind optimistisch. Überstunden sind nicht ausgeschlossen: „Seit Mitte Januar klingelt das Telefon mehrmals am Tag“, sagt Nicole Knebel. Sie ist die Inhaberin des Salons „Friseurteam am Markt“ in Bad Segeberg. Was die Kunden wollen, sind Termine. Und die vergibt die 34-Jährige ab dem 15. Februar auch – sogar fest. „28 Termine sind das schon für die letzte Hälfte des Monats“, sagt die Friseurin und blättert dabei in ihrem Kalender. Auch für den März habe sie schon feste Verabredungen mit den Kunden getroffen. Für den Fall, dass die Öffnung doch später erfolgt, notiert sie sich die Nummern der Kunden und verschiebt die Termine dann entsprechend. Knebel arbeitet seit fast 20 Jahren als Friseurin, so eine Situation habe sie noch nie erlebt. Um bald möglichst viele Kunden bedienen zu können, überlegt sie sogar, Überstunden zu machen. „Wir haben eigentlich bis 18 Uhr geöffnet, ich würde aber auch Termine um 19 Uhr vergeben“. Nicht jeder Kunde zeigt Verständnis: Daniela Klein kann sich sogar vorstellen, noch länger zu arbeiten. „Wir haben bereits vor dem Lockdown teilweise bis 22 Uhr gearbeitet, um viele Stammkunden bedienen zu können“, sagt die 50-Jährige. Auch sie kann bestätigen, dass die Nachfrage bei „friseur coco“ in Ratzeburg groß ist. Termine werden dort allerdings noch nicht vergeben, sie möchte lieber ganz sicher sein. Trotzdem bleibt die Betriebsleiterin optimistisch: „Ich gehe stark davon aus, dass wir schnell wieder ausgebucht sind“. Das sei schon nach dem ersten Lockdown der Fall gewesen. Im Lübecker Salon „Die Schnibbelbude“ wird ebenfalls noch mit der Terminvergabe gewartet, trotz des ständig klingelnden Telefons. „Das Verschieben macht mir und meiner Mitarbeiterin keinen Spaß, deshalb wird noch nichts vereinbart“ erklärt Inhaberin Anja Kallei. Wichtig sei für sie aber, dass die Kunden, die im Dezember ihren Termin nicht wahrnehmen konnten, zuerst dran kommen. Auch ihr Kalender könnte voll sein, das weiß sie. „Ich habe genug Kunden, die jetzt schon darum betteln, Termine zu kriegen“, sagt die 33-Jährige. Doch leider zeigen nicht alle Anrufer das nötige Verständnis für die Situation. Vor allem weil sie hoffen, dass die Friseure auch zu ihnen nach Hause kommen, um die Haare zu schneiden. „Wenn du nicht kommst, dann betrete ich deinen Laden nicht mehr“, ist nur ein Satz, den sich Kallei anhören musste. Ausnahmen habe sie nicht gemacht. Lieber nicht den Friseur nach Hause bitten: Und das ist auch richtig so. Wer als Friseur heimlich Haare schneidet, muss mit einer Strafe rechnen. Unter der Woche hatte es in Bremen kurzzeitig Verwirrung gegeben. Erst hieß es, dass Friseure mit geschlossenem Salon ihre Kunden zuhause bedienen dürften, dann aber, dass diese Ausnahme nur für mobile Friseurbesuche erlaubt sei. Die Bremer Handwerkskammer teilte mit, man sei seit Erlass der Verordnung am 16. Dezember „davon ausgegangen, dass sämtliche Dienstleistungen im Bereich der nicht-medizinischen Körperpflege untersagt sind“. Demnach sind bald auch die Besuche von mobilen Teams verboten. Lesen Sie auch Corona: Lübeck verhängt viel mehr Bußgelder als Kiel Corona-Inzidenzwert in Lübeck steigt: Wann wird Polizeipräsenz erhöht? Inzidenz-Werte für Schleswig-Holstein: Wo sind Corona-Hotspots am 27.01.2021 Sogar wenn der Besuch zuhause erlaubt wäre, würde Manfred Kley davon abraten. „Niemand kann gewähren, dass der Abstand eingehalten wird“, sagt der Geschäftsführer der Lübecker Friseur-Innung. Die Menschen bräuchten jetzt vor allem eines: Geduld. Von Jule Arista Runde