Grönland: Streit um US-Angebot

Grönland – Kritische Stimmen zum US-Angebot: Das Angebot der US-Regierung an Grönland, über 12 Millionen US-Dollar (gut elf Millionen Euro) auf der zum Königreich Dänemark gehörenden Insel zu investieren, stößt sowohl in Dänemark als auch im grönländischen Parlament nicht nur auf Zustimmung. Während die Regierungen in Kopenhagen und Grönlands Hauptstadt Nuuk die Offerte aus Washington begrüßen, haben Mitglieder der Opposition im grönländischen Parlament vor zu großem Einfluss der USA auf die Wirtschafts- und Sozialpolitik der weitgehend autonomen Regierung sowie einer US-Aufrüstung auf Grönland gewarnt. Man müsse bedenken, dass Angebote aus den USA „immer auf ihren eigenen Interessen beruhen, nicht auf unseren“, sagte der Vorsitzende der größten Oppositionspartei Inuit Ataqatigiit, Múte B. Egede, der grönländischen Zeitung Sermitsiak AG. Auch in Kopenhagen warnte ein Sprecher der Sozialistischen Volkspartei vor dem Hintergedanken der Trump-Regierung, die militärische Präsenz der USA auf Grönland auszubauen. Die US-Botschafterin in Kopenhagen, Carla Sands, hatte zuvor in der Online-Zeitung Altinget das Hilfsangebot angekündigt und darin keinen Zweifel gelassen, dass es den USA um die reichen Bodenschätze unter dem grönländischen Inlandeis geht – und um die Abwehr der Vorstöße Russlands und Chinas in der arktischen Region. Dadurch sehen die USA, die auf Grönland seit 1951 die Militärbasis Thule unterhalten, ihre Sicherheitsinteressen bedroht. Geld für Griechenland: Millionen für Flüchtlingskinder: Dänemark ist zwar nicht bereit, im Rahmen der EU-Hilfsaktion unbegleitete Kinder und Jugendliche aus griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen. Die Regierung in Kopenhagen hat aber beschlossen, 22,4 Millionen Kronen (rund drei Millionen Euro) für Hilfsmaßnahmen für diese jungen Menschen an die Regierung in Athen zu überweisen. Mit dem Geld sollen die Lebensbedingungen der rund 5500 unbegleiteten Flüchtlingskinder in den Lagern verbessert werden, sagte Entwicklungshilfe-Minister Rasmus Prehn (Sozialdemokraten). Die griechischen Behörden sollen dafür Unterkünfte für sie außerhalb der Lager auf den Inseln einrichten, zum Beispiel durch Anmietung leerstehender Gebäude. Dänemark reagiere mit der Zusage auf einen Hilferuf der griechischen Regierung, so Prehn. Wirbel um TV-Doku: Guter Rat von „Tante Königin“: Ein Zitat aus einem Gespräch der dänischen Regierungschefin Mette Frederiksen (Sozialdemokraten) mit Königin Margrethe II. hat in den Medien für Schlagzeilen und in der Politik kurzfristig für Irritation gesorgt. In einer Dokumention über die Königin, die der Fernsehsender TV2 anlässlich ihres 80. Geburtstags am 18. April gesendet hat, berichtet Mette Frederiksen, die Monarchin habe sie gemahnt, in der Corona-Krise auch auf sich selbst zu achten. Margrethe habe gesagt: „Jetzt spricht Tante Königin: Passen Sie gut auf sich auf“. Ein prominenter Abgeordneter der Dänischen Volkspartei hatte zunächst auf Twitter den Sender wegen dieses Zitats aus dem vertraulich geführten Gespräch kritisiert. Nachdem der Königshof bestätigt hatte, dass die Veröffentlichung des Zitats abgesprochen war, löschte er den kritischen Tweet. Lesen Sie auch: Dänische Königin bittet um Blumengrüße für Ältere Bewährungsstrafe für Diebstahl von Desinfektionsmittel Von Rüdiger Wenzel

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