Harter Lockdown: Das gilt in SH ab 16. Dezember über Weihnachten bis 10. Januar

Der harte Lockdown ist beschlossen: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die deutschen Ministerpräsidenten, darunter Daniel Günther aus Schleswig-Holstein, haben sich auf strenge Maßnahmen und Verschärfungen verständigt. Die neuen Regeln gelten ab Mittwoch, 16. Dezember, und zwar bundesweit. Damit reagieren Bund und Länder auf die wieder stark ansteigenden Neuinfektionen und Todesfälle durch die Corona-Pandemie. Daniel Günther: „Die Corona-Werte sind besorgniserregend!“: Harte Einschnitte seien jetzt unumgänglich, sagte Günther in Kiel. Er befürchtet, dass die Corona-Zahlen auch in den nächsten Tagen noch ansteigen. „Die Werte sind besorgniserregend“, sagte Günther in einer Pressekonferenz am Sonntagnachmittag in Kiel: „Bleiben Sie ab sofort, wenn es geht, zu Hause!“ Einzelhandel: Viele Geschäfte müssen ab Mittwoch schließen: Hart trifft es den Einzelhandel. Geschäfte, die nicht Dinge des täglichen Bedarfs verkaufen, müssen ab Mittwoch schließen. Das gilt zunächst bis zum 10. Januar. Günther versicherte aber, das „alle Bereiche, die zur Daseinsvorsorge nötig sind“, vom Lockdown ausgenommen werden. Öffnen dürfen laut Günther Lebensmittelläden, Wochenmärkte, Tankstellen, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Poststellen, Getränkemärkte, Reformhäuser, Babyfachmärkte, Optiker, Hörgeräteakustiker, Kfz-Werkstätten, Fahrradwerkstätten, Banken und Sparkassen, Poststellen, Reinigungen, Waschsalons, Zeitungsverkauf, Tierbedarf, Futtermittelmärkte, Weihnachtsbaumverkauf und Großhandel. „Es gibt keinen Anlass für Notkäufe“, hob Günther hervor. Für Baumärkte, die beim Lockdown im Frühjahr in Schleswig-Holstein noch öffnen durften, gilt diesmal offenbar keine Ausnahme. Verschärfungen: Friseure und Massagesalons müssen schließen: Schließen müssen ab Mittwoch auch Angebote der Körperpflege. Auch Friseursalons dürfen dann nicht mehr öffnen. Das gilt auch für Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe. Medizinisch notwendige Behandlungen, zum Beispiel Physio-, Ergo- und Logotherapien sowie Podologie/Fußpflege bleiben aber weiter möglich. Schul- und Kita-Kinder sollen möglichst zu Hause bleiben: Schüler und Kita-Kinder sollen spätestens ab Mittwoch deutschlandweit wann immer möglich für zunächst dreieinhalb Wochen zu Hause bleiben. Das vereinbarten Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder. Ausnahmen und eine Notbetreuung sind möglich. In einigen Bundesländern gelten solche Regeln bereits ab Montag. Für Eltern werden zusätzliche Möglichkeiten geschaffen, für die Betreuung der Kinder im genannten Zeitraum bezahlten Urlaub zu nehmen. Arbeitgeber werden dringend gebeten zu prüfen, ob Unternehmen entweder durch Betriebsferien oder großzügige Homeoffice-Lösungen geschlossen werden können. Verkaufsverbot für Böller und Raketen vor Silvester: An Silvester werde ein An- und Versammlungsverbot gelten, kündigte Merkel an. Dies gelte bundesweit. Auch der Verkauf von Silvesterfeuerwerk und Böllern wird in Schleswig-Holstein verboten, erläutere Günther. „Das wird eine erhebliche Einschränkung sein in diesem Jahr“, räumte der Ministerpräsident ein. Es sei nicht die Zeit für Silvesterpartys. Der Regierungschef war zuvor per Video mit dem Kanzleramt und seinen Länderkollegen verbunden. Obergrenze für private Treffen liegt bei fünf Personen: Für private Treffen und Besuche gilt eine Obergrenze von fünf Personen aus zwei Haushalten. Ausnahmen gibt es nur für die Weihnachtsfeiertage vom 24. bis 26. Dezember. Dann sind laut Merkel „über den eigenen Haushalt hinaus vier weitere Personen“ erlaubt, die aus dem engsten Familienkreis stammen. Gottesdienste nur mit Abstand, Gemeine darf nicht singen: Gottesdienste in Kirchen, Synagogen und Moscheen sowie die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften sind nur zulässig, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern gewahrt werden kann. Es gilt Maskenpflicht auch am Platz, der Gemeindegesang ist untersagt. Wenn volle Besetzung erwartet wird, sollen sich die Besucher anmelden. Schutzmasken und Schnelltests für Alten- und Pflegeheime: Für Alten- und Pflegeheime sowie mobile Pflegedienste sollen besondere Schutzmaßnahmen getroffen werden. Der Bund unterstützt diese mit medizinischen Schutzmasken und durch die Übernahme der Kosten für Antigen-Schnelltests. Die Länder werden eine verpflichtende Testung mehrmals pro Woche für das Personal in den Alten- und Pflegeeinrichtungen anordnen. In Regionen mit erhöhter Inzidenz soll der Nachweis eines aktuellen negativen Coronatests für die Besucher verbindlich werden. Lesen Sie auch Lockdown Schleswig-Holstein: Was gilt in Schule und Kita ab Montag, 14.12.2020? Corona-Lockdown: Diese Geschäfte in Schleswig-Holstein dürfen weiter öffnen So begründet Ministerpräsident Daniel Günther den zweiten Lockdown Was ab 11. Januar gilt, soll am 5. Januar vereinbart werden: Am 5. Januar wollen Merkel und die Ministerpräsidenten erneut beraten über Schritte, die ab dem 11. Januar gelten sollen. Von Lars Fetköter