Knochenfund in Drage: Verbindung zum Fall Familie Schulze?

Nach einem Hinweis an die Polizei und einer umgehend gestarteten Suche soll auch ein weiterer Knochen gefunden worden sein. Die Polizei hält sich mit Details noch bedeckt, bestätigt aber Fund und Suchmaßnahmen. „Wir können uns definitiv nicht festlegen, die Rechtsmedizin muss nun überprüfen, welches Geschlecht die Funde haben und wie alt sie sind“, sagte ein Polizeisprecher. Aufgrund des Fundortes in der Nähe zum Wohnort der Familie könne ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden. Vor Mitte nächster Woche seien Laborergebnisse wegen Ostern nicht zu erwarten. Rückblick: Am 31. Juli 2015 um 5.05 Uhr meldet ein Anwohner der Lauenburger Altstadt eine Wasserleiche, die in der Elbe treiben würde. Die alarmierten Feuerwehrleute bergen den Leichnam, an dem ein rund 25 Kilo schwerer Betonblock befestigt ist. Es handelt sich um Marco Schulze (41). Der Familienvater galt seit dem 22. Juli, ebenso wie Frau und Tochter, als vermisst. Die Polizei ermittelt mit Hochdruck und geht von einem erweiterten Suizid im Fall der Familie aus Drage aus. Demnach soll der Mann seine Ehefrau Silvia (43) und Tochter Miriam (12) umgebracht und die Leichen beseitigt haben, dann band er sich auf der Lauenburger Elbbrücke den Betonblock, der zu einer Baustellenabsperrung gehörte, um und sprang in die Tiefe. Doch er trieb einige Tage später auf und wurde entdeckt. Miriam und Silvia Schulze sind bis heute verschwunden. Fall Drage: DNA-Analyse soll Gewissheit bringen: Es könnte nach Einschätzung der Polizei durchaus möglich sein, dass die Leichen unweit der Ortschaft Drage versteckt wurden. Mehrfach hatten die Beamten damals auch an der Elbe gesucht. Der Stover Strand ist nur drei Kilometer von Drage entfernt. Haben Hochwasser und Eisgang nun vielleicht eine der Leichen freigelegt und den Kiefer fortgespült? Klarheit darüber, ob der Kiefer zu Miriam oder Silvia Schulze passt, erhofft sich die Kriminalpolizei jetzt durch eine DNA-Analyse. Lesen Sie auch Fall Drage: Als plötzlich eine Familie verschwand Vermisste Familie: Polizei steht vor einem Rätsel Vermisste Mutter und Tochter aus Drage - Hoffnung auf neue Spur Derweil startete die Polizei mit Unterstützung der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft aus dem Landkreis Harburg am Ufer im Bereich der Fundstelle eine weitere Suchaktion. Der Strand wurde mit technischem Gerät gescannt und umgewühlt, auch im Wasser waren Einsatzkräfte unterwegs. Ob während der bei Ebbe durchgeführten Suchaktion weitere Hinweise erlangt werden konnte, wollte die Polizei zunächst nicht mitteilen. „Aktenzeichen XY...ungelöst“ berichtete: Im Sommer 2015 hatten Polizisten mit Booten, Tauchern, Leichenspürhunden und einem Hubschrauber tagelang den Bereich der Brücke nach Mutter und Tochter ab. Ohne Hinweise. Zweimal war die Sonderkommission mit dem Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“, bekam viele Hinweise, startete Suchaktionen. Doch eine heiße Spur war letztendlich nicht dabei. „Wir haben die aktive Polizeiarbeit eingestellt, weil alle eingegangenen Hinweise abgearbeitet wurden. Der Vermisstenfall ist aber weiterhin offen, da kann jederzeit wieder eingestiegen werden, wenn es neue Erkenntnisse gibt“, erklärte Polizeisprecher Torsten Adam, Sprecher der zuständigen Polizeiinspektion des Landkreises Harburg, im Juli 2017, zwei Jahre nach dem Drama. Vielleicht löst es sich jetzt auf. Hinweis: Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter (08 00) 111-0-111 und (08 00)111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt. Von LN