Krümmel bekommt weiteres Zwischenlager

Die Betreibergesellschaft des Kernkraftwerks darf nun mit dem Bau des Lagers beginnen, in dem die beim Abbau des Kernkraftwerks anfallenden schwach- und mittelradioaktiven Abfälle bis zur Abgabe an ein Bundesendlager zwischengelagert werden sollen. Zuvor hatte die schleswig-holsteinische Reaktorsicherheitsbehörde (Energiewendeministerium) die Genehmigung nach dem Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) überprüft und grünes Licht gegeben. „LasmAaZ“ als Voraussetzung für Reaktorabbau: Die neue Lagerstätte namens „LasmAaZ“ (Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle am Zwischenlager) soll neben dem bereits bestehenden Standort-Zwischenlager für hochradioaktive Stoffe (Kernbrennstoff in Form von Brennelementen und Brennstäben) errichtet werden, sie ist eine Voraussetzung für den Abbau des Kernkraftwerks, das sich in der Nachbetriebsphase befindet. Über den Abbau entscheidet die Reaktorsicherheitsbehörde in einem gesonderten Genehmigungsverfahren. Seit Jahren versucht das Land, Deponieflächen für beim Rückbau des Kernkraftwerkes entstehen Abfälle zu finden. Zauneidechsen werden umgesiedelt: Das Energieunternehmen Vattenfalll, gemeinsam mit PreussenElektra Betreiber des „KKK“, betonte in einer Mitteilung, durch das Bauvorhaben werde es „keine bedeutsamen Umweltauswirkungen auf Mensch und menschliche Gesundheit, Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt, Boden, Wasser, Luft, Klima, Landschaft sowie Kultur- und sonstige Sachgüter geben“. Für die im Baufeld lebenden Zauneidechsen sei ein neues Habitat geschaffen worden. Vattenfall muss allerdings zur Kenntnis nehmen, dass die maximal im „LasmAaZ“ einzulagernde Radioaktivität „voraussichtlich auf die Hälfte des von der Betreibergesellschaft beantragten Wertes begrenzt werden“ wird, stellte die Reaktorsicherheitsbehörde heraus. Meterdicke Stahlbetondecke: Das Lagergebäude (65 x 48 Meter und ca 16 Meter hoch) und das sich anschließende Funktionsgebäude (36 x 12 Meter, ca. 10 Meter hoch) soll Außenwände von etwa 85 Zentimetern und eine einen Meter dicke Stahlbetondecke erhalten. Zuvor muss am vorgesehenen Ort ein bestehendes Außenlager abgerissen werden, Baubeginn soll dann im Juni sein. Sobald das Bundesendlager Schacht Konrad bei Salzgitter seinen Betrieb aufgenommen hat (nach derzeitigem Stand voraussichtlich 2027), sollen die Abfälle von Krümmel aus sukzessive dorthin verbracht werden, dieser Prozess werde voraussichtlich mehrere Jahrzehnte dauern, heißt es aus dem Ministerium. Von Christian Schlichting

Baugenehmigung erteilt - Krümmel bekommt weiteres Zwischenlager