Lübeck: Kind gibt 2500 Euro mit dem Smartphone aus

Plötzlich bucht der Mobilfunkanbieter große Beträge vom Konto ab: Dahinter können Online-Einkäufe von Kindern stecken, warnt die Verbraucherzentrale. So ist es jetzt einer Familie aus Schleswig-Holstein ergangen. Mit seinem Smartphone hatte ein Zehnjähriger aus Lübeck unbemerkt knapp 2500 Euro für Spielzubehör im Internet ausgegeben. Erst als die Abrechnung kam, erfuhren die Eltern von den Ausgaben in verschiedenen Online-Spielen. „In solchen Fällen schützt das Verbraucherrecht die Eltern“, sagt die Verbraucherzentrale. Sie kann helfen, solche Forderungen abzuwenden. Dafür haben die Experten einen kostenfreien Musterbrief im Angebot. Oft genügt der Klick auf ein Banner: „Dieser Fall zeigt: Selbst wenn keine Kreditkartendaten beim Mobilfunkanbieter hinterlegt sind, können Kinder aus Versehen oder heimlich riesige Summen mit dem Smartphone ausgeben“, sagt Christine Hannemann von der Verbraucherberatung in Flensburg. In diesem Fall war der Junge beim Spielen offenbar an Drittanbieter im Netz geraten. Das Zubehör für das Spiel hat er unbeabsichtigt gekauft. „Oft genügt im Internet ein Klick auf ein Banner, um ungewollt einen Vertrag zu schließen und Geld auszugeben“, sagt die Verbraucherzentrale. Die Mutter hatte versucht, das Problem mit einem Kontakt zum Mobilfunkanbieter und zu Google zu lösen – vergeblich. Auch eine Anzeige bei der Polizei brachte nichts. Erst die Verbraucherzentrale konnte weiterhelfen. Mit Unterstützung der Beraterin hat die Familie der Forderung widersprochen und bekommt nun ihr Geld zurück. Lesen Sie auch Abzocke am Telefon in Schleswig-Holstein nimmt zu Scoperty: Neues Immobilien-Portal verrät den Wert von jedem Haus in SH Kinder dürfen nur Kleinigkeiten kaufen: „Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind beschränkt geschäftsfähig. Ohne Zustimmung der Eltern dürfen sie nur Kleinigkeiten kaufen, die sie vom Taschengeld bezahlen können“, erläutert Hannemann. Als Orientierung dient die Taschengeldtabelle des Deutschen Jugendinstitutes. Wenn ein Kind unter 18 Jahren im Internet eine größere Summe ausgegeben hat, können die Eltern per Musterbrief der Forderung widersprechen und dem Unternehmen gegenüber erklären, dass sie die Genehmigung für den Kauf verweigern. Der sicherste Weg ist laut Verbraucherzentrale ein Brief an das Unternehmen per Einschreiben mit Rückschein. Zusätzlich können Eltern den Online-Kauf innerhalb von 14 Tagen widerrufen – ebenfalls am besten schriftlich und per Einschreiben. Beratung und Unterstützung bei Ärger mit Mobilfunkunternehmen und Anbietern im Internet bietet die Verbraucherzentrale unter www.verbraucherzentrale.sh Von hvs