Lübeck: Trotz Krise Rekordumsatz für die Possehlgruppe

Die Lübecker Possehl-Gruppe ist 2020 robust durch die Krise gekommen. Der nach vorläufigen Angaben erzielte Umsatz in Höhe von von 4,4 Milliarden Euro stellt sogar einen Rekord dar. Dieser wurde allerdings durch hohe Edemetallpreise begünstigt. Die Umsatzerlöse sanken im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent, heißt es von der Lübecker Unternehmensgruppe. Dr. Joachim Brenk, Vorstandsvorsitzender von Possehl, erklärt das gute Ergebnis so:„Das Portfolio der Possehl-Gruppe ist nach den Kriterien Ergebnis, Risiko und Zukunftsfähigkeit robust ausbalanciert. Wir engagieren uns ausschließlich in Geschäften, die wir auch verstehen.“ Effizientes Krisenmanagement: Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 139 Millionen Euro. Dieses „solide Ergebnis“ ist laut Possehl auch Resultat „eines effizienten Krisenmanagements, da insbesondere das Automobilzuliefergeschäft und Teile des Maschinenbaus empfindliche Umsatzeinbußen verzeichnen mussten“. Der größte Geschäftsbereich innerhalb der Possehl-Gruppe – Hako Reinigungstechnik – habe sein Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr auf sehr gutem Niveau nahezu stabil halten können. Lesen Sie auch 1,28 Millionen Euro – Possehl-Stiftung fördert neue „Kulturfunken" in Lübeck Lübecker Possehl Erzkontor kauft Werk in Hamm Interview mit dem Vorsitzenden Max Schön über die Finanzen der Possehl-Stiftung in der Coronakrise Possehl verfügt unverändert über eine sehr komfortable Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung, heißt es weiter. Die Eigenkapitalquote betrage zum Ende des Geschäftsjahres 58 Prozent. Die Nettoliquidität habe sich im vergangenen Jahr sogar auf 355 Millionen Euro verbessert. Gruppenweite Digitalisierungsoffensive: „Das sind solide Werte“, sagt der Possehl-Chef Brenk. „Sie dokumentieren einerseits eine hohe Stabilität und Zuverlässigkeit. Sie bilden zugleich die Basis für eine auch in Krisenzeiten planmäßige Dividende an die Possehl-Stiftung.“ Zugleich kündigte Possehl Digitalisierungsoffensive an, die zuletzt mit „Possehl Analytics“ und „Possehl Online Solutions“ bereits zwei Start-ups hervorgebracht hat. „Darüber hinaus befinden wir uns aktuell in der Gründung eines neuen Geschäftsbereichs für Software und Digital Business“, erläutert Brenk. Millioneninvestitionen in deutsche Standorte: Possehl vernachlässige dabei keineswegs seine angestammten Geschäfte. Beispielhaft dafür seien die zweistelligen Millioneninvestitionen in die deutschen Standorte in Hamburg-Harburg und Freudenberg im Geschäftsbereich Reifentechnik. Vor dem Hintergrund einer nur allmählichen konjunkturellen Erholung der Weltwirtschaft werden sich Umsatz und Ergebnis in 2021 voraussichtlich nur moderat steigern, heißt es aus der Unternehmensgruppe. „Das Vorkrisenniveau sollte Possehl erst wieder 2022 erreichen.“ 1847 in Lübeck gegründet: Possehl hat seine Wurzeln in Lübeck und wurde 1847 vom Namensgeber Ludwig Possehl als Eisenwarenhandel gegründet. Heute erzielen die neun Geschäftsbereiche 4,4 Milliarden Euro Umsatz mit rund 13 000 Beschäftigen. Von ng