SH: Blitzer „Leivtec XV3“ aus dem Verkehr gezogen

Zwei Kreise in der Region Lübeck hatten den Blitzer im Einsatz. Einer davon war der Kreis Ostholstein. „Die Herstellerfirma teilte vergangenen Freitag mit, dass das Messgerät ,Leivtec XV3’ unter bestimmten nicht näher beschriebenen Einsatzkonstellationen die geforderte Verkehrsfehlergrenze nicht einhält“, sagt Ostholsteins Kreissprecherin Carina Leonhardt. Der Kreis habe im Rahmen der Verkehrsüberwachung auch dieses Messgerät eingesetzt. Inzwischen wurde der Betrieb bis auf Weiteres eingestellt. „Alle offenen Verfahren, denen eine Messung mit diesem Gerät zugrunde liegt, ruhen, bis diese Fragen geklärt sind“, ergänzt Leonhardt. Auch im Kreis Herzogtum Lauenburg kam die offenbar fehlerhafte Anlage zum Einsatz. „Der Kreis Herzogtum Lauenburg nutzt für die mobile Geschwindigkeitsüberwachung drei ,Leivtec- XV3’-Geschwindigkeitsmessanlagen, die in den letzten zehn Wochen im gesamten Kreisgebiet eingesetzt wurden“, erklärt Kreissprecher Tobias Frohnert. Doch seit dem 12. März sind auch diese drei Anlagen auf Empfehlung des Herstellers vorerst außer Betrieb. Verfahren, die noch nicht rechtskräftig abgeschlossen sind, werden zurzeit nicht weiter bearbeitet, sagt Frohnert. Ob es überhaupt fehlerhafte Messungen im Kreis Herzogtum Lauenburg gab, sei bisher jedoch noch nicht bekannt. Landespolizei Schleswig-Holstein nutzt Blitzer nicht: Wer zuletzt ausschließlich in den Kreisen Segeberg oder Stormarn sowie der Hansestadt Lübeck unterwegs war und sich an das Tempolimit gehalten hat, hat nichts zu befürchten. „Dieses Gerät ist seit circa drei Jahren nicht mehr bei uns im Einsatz“, sagt Lübecks Stadtsprecherin Nicole Dorel. Auch die anderen beiden Kreise nutzen es nicht. Lesen Sie auch Stormarn: Kreis schickt zweiten Blitzer in die Spur Trotz Lockdown Millionen Einnahmen durch Verkehrsverstöße Click and Meet in Lübeck: Wie funktioniert das Einkaufen mit Termin, und wann kommt es? Die Landespolizei Schleswig-Holstein ist ebenfalls nicht betroffen. „Nach Rücksprache mit den zuständigen Polizeibeamten aus der Verkehrssicherheitsarbeit kann ich mitteilen, dass die Landespolizei das ,Leivtec XV3’ nicht einsetzt“, sagt Marcel Schmidt, Sprecher des Landespolizeiamtes in Kiel. Es seien auch keine Kooperationen mit Kommunen oder Kreisen bekannt, in denen das Gerät Verwendung findet. ADAC gibt Tipps für betroffene Autofahrer: Doch was können betroffene Autofahrer tun? „Eigentlich steht auf einem Bußgeldbescheid auch immer, mit welchem Gerät der Scan gemacht wurde“, sagt Ulf Evert vom ADAC Schleswig-Holstein. Sei das Gerät wie in diesem Fall dann technisch nicht in Ordnung, müssen die Betroffenen in jedem Fall nachfragen. Gleiches gilt, wenn der Blitzer nicht aufgelistet ist, Autofahrer aber vermuten, dass es sich um einen Fehler handelt. „Auf dem Bescheid sind immer Kontaktdaten der jeweiligen Behörde hinterlegt“, ergänzt Evert. Von Jule Arista Runde und Curd Tönnemann

SH: Blitzer „Leivtec XV3“ aus dem Verkehr gezogen - was ist mit dem Bußgeld?