SH: Grundschulen und Kitas öffnen am 22. Februar

Schleswig-Holstein öffnet am Montag, 22. Februar, seine Schulen wieder. Als Erstes gehen die Grundschulen wieder in den Regelbetrieb über, kündigte CDU-Ministerpräsident Daniel Günther am späten Mittwochabend in Kiel an. Auch die Kitas sollen ihre Türen wieder öffnen. Zuvor hatten die Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel per Videoschalte konferiert. In Bildungsfragen sollten die Länder allein über Schulöffnungen entscheiden, beschlossen die Regierungschefs. Kehrtwende: Fünft- und Sechstklässler bleiben weiter zu Hause: Allerdings bleibt Günther damit hinter seinen eigenen Ankündigungen der vergangenen Tage zurück. Der Stufenplan, den die Jamaika-Koalition vorgelegt hatte, sah ursprünglich vor, auch die Klassen 5 und 6 wieder regulär zu beschulen. Für sie bleibt es aber vorläufig noch beim Distanzunterricht plus Notbetreuung. Für Lehrer und Erzieher soll es zudem regelmäßige Corona-Tests geben. Dass diese Berufsgruppen schneller geimpft werden können, glaubt der Ministerpräsident angesichts der Impfstoffknappheit zunächst nicht. Günther sprach von einer „guten Botschaft für die Familien“ im Land. Die gilt allerdings zunächst nicht für die Familien in Lübeck, dem Kreis Herzogtum Lauenburg, dem Kreis Pinneberg und Flensburg. Dort bleiben die Schulen absehbar weiter geschlossen, weil die Sieben-Tage-Inzidenz dort zu hoch ist. In Lübeck etwa liegt der Wert derzeit bei 111,8, landesweit bei nur 60,4. Am 15. Februar soll endgültig darüber entschieden werden, wo die Schulen geschlossen bleiben. Einzelhandel öffnet erst deutlich später: Auch bei der Öffnung der Frisörläden und Geschäfte rudert Günther im Vergleich zu seinem Stufenplan zurück. Die Frisöre dürfen jetzt erst am 1. März öffnen. Der Einzelhandel hätte bei einer Inzidenz von unter 50 geöffnet werden sollen. Jetzt schwenkt Schleswig-Holstein auf die Bundeslinie ein und will Ladenöffnungen erst ab einer Inzidenz von unter 35 erlauben. Diesen Wert habe man ja aber in sechs Kreisen und kreisfreien Städten in Land schon erreicht. Lesen Sie auch Corona-Gipfel: So geht es mit den Friseuren und dem Handel in SH weiter Lockdown-Verlängerung bis 7. März: Das gilt jetzt in SH für Schule, Friseur, Einzelhandel SPD: „Ein mageres Ergebnis“: Auch von Restaurant- und Hotelöffnungen ab einem Wert von unter 50 ist bei Günther nun nicht mehr die Rede. Für SPD-Oppositionsführer Ralf Stegner ist das alles „ein mageres Ergebnis“. Vom schleswig-holsteinischen Perspektivplan sei so gut wie keine Rede mehr. „Daniel Günther hat mit seinen Ankündigungen den Mund zu voll genommen.“ Er müsse jetzt schnellstmöglich mit den anderen norddeutschen Ländern einen gemeinsamen Stufenplan erarbeiten. „Das schafft Akzeptanz für die Gesamtheit der Maßnahmen in der Bevölkerung.“ Günther hält schon die Beschlüsse jetzt dafür geeignet. „Es ist uns gelungen, zum ersten Mal eine echte Perspektive zu verabschieden“, betonte der Ministerpräsident. Am Donnerstag früh will er dazu eine Regierungserklärung im Landtag abgeben. Von Wolfram Hammer