SH: Manuela Pries soll neue Behindertenbeauftragte werden

Michaela Pries soll neue Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung werden. Die CDU-Landtagsfraktion schlägt die 54-jährige Christdemokratin als Nachfolgerin von Ulrich Hase vor. Die Zustimmung des Landtags gilt als sicher. Auch FDP und Grüne unterstützen den Vorschlag. Ulrich Hase tritt nach 25 Jahren nicht mehr als Landesbeauftragter an. Viel Erfahrung in der Stiftungsarbeit und der Politik: Michaela Pries saß von 2003 bis 2018 für die CDU in der Kieler Ratsversammlung, zeitweise als Fraktionschefin. Sie ist gelernte Erzieherin und Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen und seit 2010 in der Stiftung Drachensee in Kiel tätig. Dort leitete sie seit 2013 die Abteilung „Neues Wohnen“ mit dem Schwerpunkt einer inklusiven Quartiersentwicklung. Seit 2019 ist sie dort zudem für die ambulanten und familienunterstützenden Dienste, die Schulbegleitung sowie Freizeit- und Kulturangebote zuständig. Zudem gehört sie dem Beirat für Menschen mit Behinderungen der Stadt Kiel an und ist etwa auch als Vorstandsmitglied bei der Lebenshilfe Kiel tätig. „Mit Michaela Pries wird sich auch weiterhin jemand für die Menschen mit Behinderungen im Lande einsetzen, der weiß, wovon er spricht“, sagt CDU-Fraktionschef Tobias Koch. Zu ihrer beruflichen und ehrenamtlichen Kompetenz komme die eigene Erfahrung einer chronischen Erkrankung. Man halte Pries daher „für überdurchschnittlich gut geeignet, sich für die Interessen von Menschen mit Behinderungen einzusetzen und ihnen den gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft zu ermöglichen, der ihnen zusteht“, so Koch. Mit dem Auslaufen von Hases Amtszeit gehe eine Ära zu Ende, so der CDU-Landtagsfraktionschef. In den 25 Jahren seiner Amtszeit habe Hase dieses Amt „in beeindruckender Weise geprägt“. 573 000 Schleswig-Holsteiner mit anerkannter Behinderung: Der oder die Landesbeauftragte hat die Aufgabe, sich für umfassende Teilhabe und gleichwertige Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben einzusetzen. „Mit diesem Ziel berät er den Landtag sowie die Landesregierung und arbeitet mit vielen gesellschaftlichen Gremien zusammen“, heißt es auf seiner Homepage. In Schleswig-Holstein leben nach Aufstellung der zuständigen Landesbehörde rund 573 000 Menschen mit einer anerkannten Behinderung. Davon gelten etwa 346 000 als schwerbehindert. Von Wolfram Hammer