SH: Polizisten dürfen übrig gebliebenen Impfstoff annehmen

Wegen der gelegentlich übrig bleibenden Impfdosen hatte die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein der Polizei angeboten, Beamte spontan zum Impfen vorbeizuschicken. Dies war abgelehnt worden. Sehr zum Missfallen vieler Beamter. Angst vor schlechtem Eindruck: „Wir wollen uns nicht vordrängeln. Aber wenn niemand in der ersten Impf-Kategorie gefunden wird und der Impfstoff sonst weggeworfen wird, sollte es möglich sein, Polizisten zu impfen“, kommentiert Torsten Jäger, Vorsitzender Gewerkschaft der Polizei (GdP) Schleswig-Holstein. Und sein Kollege Frank Hesse von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Schleswig-Holstein ergänzt, es könne nicht sein, dass der Impfstoff letztlich „nur aus Angst, in der Öffentlichkeit einen schlechten Eindruck zu machen“, abgelehnt werde. Komme es zur Impfung von Polizisten, müsse allerdings zuerst an die im Außendienst tätigen Kollegen gedacht werden. Es sei aber auch „in Ordnung, das intern erst einmal abzusprechen“. Lesen Sie auch Corona in Schleswig-Holstein und Lübeck: Aktuelle Zahlen am 09.02.2021 Corona-Impfung: Erste Fälle von Impf-Vordränglern in Schleswig-Holstein Corona-Impfung: Gibt es Nebenwirkungen und wie sicher ist der Impfstoff? Nur Außendienstler impfen: Dies sei nun geschehen, teilt Marcel Schmidt, Sprecher des Landespolizeiamtes in Kiel mit. Entsprechende Impf-Angebote an die Polizei habe es in den letzten Wochen wiederholt gegeben. „Spontanimpfungen“ könnten zugelassen werden, wenn es vor Ort keine anderen Möglichkeiten gebe, zeitnah Personen mit einer höheren Priorisierung zu impfen. Dann dürften aber nur Beamte, die in engem Kontakt mit der Bevölkerung stünden, geimpft werden. „Die Zweitimpfung muss entsprechend gesichert sein.“ Die Entscheidung obliege dem jeweiligen Impfzentrum, bei der Polizei sei der entsprechende Direktionsleiter befugt, im Einzelfall grünes Licht für die Impfung zu geben. Nur wenige Dosen übrig: Die Impfzentren kalkulieren die benötigten Impfdosen sehr genau, so dass in der Regel keine oder nur sehr wenige Dosen übrig bleiben –zum Beispiel, weil eine Ampulle bereits angebrochen ist. Laut KVSH und Gesundheitsministerium mussten in Schleswig-Holstein bislang keine Impfdosen weggeworfen werden. In Schleswig-Holstein sind bislang – Stand Montag – 135 000 Impfdosen verabreicht worden. Von Marcus Stöcklin