SPD-Politiker Holger Astrup im Alter von 72 Jahren gestorben

Der langjährige Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Holger Astrup, ist tot. „Viele von uns haben in der Vergangenheit eng mit ihm zusammengearbeitet und sind bestürzt über den plötzlichen Tod“, sagte der Fraktionsvorsitzende Ralf Stegner am Mittwoch. Der gebürtige Flensburger wurde 72 Jahre alt. Astrup gehörte dem Landtag von 1988 bis 2009 an. Als Parlamentarischer Geschäftsführer (1996 bis 2009) war er im Parlament einer der einflussreichsten Abgeordneten. „Als Fraktionsvorsitzender lernte ich ihn als klugen, integren und solidarischen Ratgeber kennen“, schrieb Stegner. „Er hatte die Begabung, strategisch zu denken und taktisch zu handeln, immer in der Loyalität zur Demokratie und zu seiner Partei“, schrieb Stegner weiter. „Das trug ihm auch Kritik ein, der er sich offen stellte.“ Astrup leitete unter anderem den Finanzausschuss und einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss. „Knorriger, humorvoller, vor allem aber stets zuverlässiger Kollege“: Auch Politiker anderer Parteien würdigten Astrup. „Holger Astrup war ein knorriger, humorvoller, vor allem aber stets zuverlässiger Kollege, den ich als aufrechten Sozialdemokraten sehr schätzen gelernt hatte“, erklärte der langjährige FDP-Fraktionsvorsitzende, Wolfgang Kubicki. „Parlamentarier wie ihn findet man nicht häufig. Umso größer ist der politische und menschliche Verlust.“ Astrup habe besonders als Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD die Arbeit des Landtages stark geprägt, sagte der heutige FDP-Fraktionschef Christopher Vogt. „Die CDU-Landtagsfraktion ist erschüttert und traurig über den frühen Tod von Holger Astrup“, erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Hans-Jörn Arp. Die CDU habe ihn als streitbar in der Sache, aber stets fair und konziliant im Umgang mit anderen schätzen gelernt. „Er hat selbst harten Verhandlungen immer ein menschliches Gesicht gegeben.“ „Holger Astrup war ein echter Kumpel - hart in der Sache, klar in der Meinung und fair im Miteinander“, sagte Finanzministerin Monika Heinold, die lange für die Grünen zeitgleich mit Astrup Parlamentarische Geschäftsführerin war. „Mein Mitgefühl gilt seiner Familie. Er ist viel zu früh gestorben.“ Von RND/dpa