Im Prozess um den Tod einer 91-Jährigen in Hamburg-Rissen hat das Landgericht den 75-jährigen Angeklagten zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Der Mann habe die demente, gebrechliche und erblindete Seniorin am 7. September 2017 in ihrer Wohnung heimtückisch ermordet, erklärte der Vorsitzende der Strafkammer, Matthias Steinmann, am Montag. Das Motiv sei Habgier gewesen. Als eingesetzter Alleinerbe habe er die Wohnung verkaufen wollen, nachdem er jahrelang die Konten der alten Dame abgeräumt hatte. Am Tattag sei der vermeintliche Freund vormittags zu ihr gekommen und habe die Frau geknebelt und mit einem Kissen erstickt.
Der Angeklagte wurde auch des Betruges in 37 Fällen schuldig gesprochen. Das Gericht ordnete die Einziehung von fast 250 000 Euro an. Mit dem Urteil entsprach die Kammer der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die beiden Verteidiger hatten Freispruch gefordert. Sie kündigten nach dem Urteil Revision an.
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Von dpa/RND