Termin für Corona-Impfung in SH: Schon wieder alle Plätze vergeben

Schwere Zeiten für alle, die einen Termin zur Impfung gegen das Coronavirus in einem der 15 Impfzentren im Land ergattern wollen. Nachdem am 28. Dezember alle freien Plätze für die erste Woche innerhalb von drei Stunden weg waren, gab es am Dienstag eine neue Chance für die Woche ab 11. Januar. Doch: Aufgrund des Mangels an Impfstoff waren diesmal deutlich weniger Termine in der Vergabe als in der Vorwoche. Und die waren schnell vergriffen. Ein Lübecker, der einen Termin für seine Eltern vereinbaren wollte, schildert, dass er morgens um kurz nach acht Uhr am Rechner saß. Ihm wurden zu diesem Zeitpunkt auch freie Termine aufgelistet. „Aber ich habe jedes Mal technische Probleme angezeigt bekommen.“ Kurz darauf waren alle Termine weg. „Für ältere Menschen ist das nicht lösbar“, meint er. Lesen Sie auch: Kommentar – eine Corona-Impfung ist kein U2-Konzert Termine zur Impfung gegen Corona derzeit nur für Personen über 80: Derzeit dürfen nur Menschen über 80 Jahre und Mitarbeiter aus speziellen Pflegebereichen eine Impfung bekommen. Alle anderen müssen warten. „Wir hatten schon Anrufe von enttäuschten Senioren“, sagte Marius Livschütz, Sprecher im Kieler Gesundheitsministerium auf LN-Anfrage. „Die Leute sind traurig und frustriert. Dafür haben wir Verständnis. Aber wir können nicht mehr Impftermine vergeben, als Impfdosen da sind.“ Zu wenig Impfdosen vorhanden: Ein Ausweg aus der Situation sei schwierig, da es noch an Impfstoff fehle. Bis 8.24 Uhr seien am Montagmorgen alle 15 000 Impftermine vergeben gewesen. „Das sind 7500 Termine für die Erstimpfung und 7500 für die erforderliche Zweitimpfung danach.“ Eine Anmeldung zum Impfen ist ausschließlich über die Zentrale Impfhotline des Bundesgesundheitsministeriums unter Telefon 116 117 oder über im Internet über www.impfen-sh.de möglich. Aktuell sind nach Angaben des Sozialministeriums alle Termine ausgebucht – die nächste Anmeldemöglichkeit gibt es den Angaben zufolge am 12. Januar, ab 8 Uhr. Weitere Infos zu Fragen, die mit Corona und den landesweit geltenden Maßnahmen zusammenhängen, gibt es bei der Bürgerhotline des Landes 0431 / 797 000 01 oder unter der E-Mail-Adresse corona@lr.landsh.de Viele Senioren sind empört: „Viele Senioren sind verunsichert“, sagt Helga Schultz, stellvertretende Vorsitzende des Landesseniorenbeirats. Das „Windhundprinzip“, nach dem die Senioren sich telefonisch um Termine bemühen müssten, sei nicht das Richtige. „Man sollte sie lieber anschreiben, damit sie zu einem gesicherten Termin kommen können.“ Auch der Transport zum Impfzentrum müsse gewährleistet werden, fordert sie. Im übrigen sei die Information unzureichend. Die meisten wüssten nur durch die Zeitung Bescheid. „Und die haben ja auch nicht alle.“ Lesen Sie auch Impfzentren in SH öffnen am 4. Januar: So können Sie sich anmelden Auch Wolfgang Klose (84) aus Lübeck ist verärgert. „Ich habe am 29. Dezember versucht, einen Termin zu bekommen, und am 5. Januar wieder, gleich um acht Uhr. Ohne Erfolg.“ Die Telefonnummer 116117 sei überlastet. „Das kann doch nicht sein“, meint Klose. „Da läuft doch was schief.“ Mehr Impflinien öffnen: Derzeit sei in vielen Impfzentren nur eine Impflinie geöffnet, weiß Nikolaus Schmidt, Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH). Es sei jedoch im Gespräch, mehr Impflinien zu eröffnen, so dass mehr Patienten gleichzeitig behandelt werden könnten. Dies ermögliche eine bessere Abarbeitung der Termine, unter Umständen könnten dann auch mehr Termine vergeben werden. Von 29 Impfzentren im Land sind derzeit 15 geöffnet. Neue Impf-Termine am 12. Januar: Die nächsten Termine werden über die Hotline 116117 oder das Internet unter www.impfen-sh.de am Dienstag, 12. Januar, ab acht Uhr vergeben. Von Helge von Schwartz/Marcus Stöcklin