UKSH: 1000 Freiwillige im Kampf gegen Corona in Lübeck und Kiel

Mehr als 1000 Freiwillige haben sich bis jetzt auf einen Aufruf vom Donnerstag hin als Fachkräfte zur Bewältigung der Corona-Krise beim Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) gemeldet. Das berichtete am Sonnabend UKSH-Sprecher Oliver Grieve den LN. An den beiden Klinik-Standorten Lübeck und Kiel herrsche „ein Klima von hohem Verantwortungsbewusstsein und großer Hilfsbereitschaft“. Der UKSH-Aufruf richtet sich an Ärzte, Studenten, Mitarbeiter aus der Forschung und andere, die eine Ausbildung im medizinischen Bereich haben und Zeit erübrigen können. „Wir sind dankbar und froh über jeden, der sich meldet“, sagte Grieve. „Denn die Situation wird kommen, dass wir sie brauchen.“ Jetzt würden die Freiwilligen koordiniert und ihr Einsatz geplant, sagte Grieve. Wer sich melden möchte, kann dies auf der Website des UKSH tun. Praktisch jeder, der darauf angesprochen wird, lobt den Einsatz des Personals in den Krankenhäusern. „Man erkennt, wie wichtig diese Leute sind“, meint Yves Sinon (40). „Obwohl die Stationen meist dünn besetzt sind und sie wenig verdienen verdienen. Jetzt merken wir, dass wir sie brauchen.“ „Wir waren gerade in der Klinik“, ergänzt Hanne Jesse (36), die neben ihm steht. „Ich habe mit einem Anästhesisten gesprochen. Er war total menschlich und hat uns sogar trotz Corona die Hand gegeben. Bei aller Vorsicht – man kann sich dort auch gleich desinfizieren.“ „Das System funktioniert“: Hans-Martin Petersen (65) hält es für eine gute Sache, dem Klinikpersonal Anerkennung zu zollen. „Ich gehe mal davon aus, dass sie eine sehr gute Arbeit machen. Etwas Gegenteiliges habe ich auch nicht gehört.“ „Ich war vor Kurzem im Krankenhaus und wurde außerordentlich gut und freundlich behandelt“, erinnert sich Max Will (73). Gott sei Dank sei er bislang gesund, doch es sei gut zu wissen, dass das System funktioniere. „So gut wie in Deutschland ist man sonst wohl nirgendwo aufgehoben.“ Robert Pick (39) ist der Meinung, dass die Corona-Krise eine Probe für das Gesundheitssystem ist. Es werde sich zeigen müssen, ob der bisherige Aufwand dafür ausreiche. „Ob wir es schaffen ist noch nicht raus.“ „Haltet durch!“: Die Tochter von Klara Neugebauer (77) ist Krankenschwester. „Sie arbeitet, obwohl sie Krebs hatte und zu einer Risikogruppe gehört. Ich mache mir schon Sorgen um sie.“ „Es ist auf jeden Fall höchst anerkennenswert, was diese Leute leisten“, erklärt Horst Neugebauer (80). „Alle isolieren sich und die müssen ran die Front.“ „Es ist ein gutes Gefühl, dass sie da sind“, findet Annabell Giertz (38). „Ihr macht das toll, haltet durch!“, ist ihre Botschaft. „Ich bewundere diese Leute. Sie setzen sich besonders der Gefahr aus – und machen trotzdem ihren Job“, sagt Ursula Grube (65). Die Küchenhelferin bei der Lübecker Schiffergesellschaft nickt anerkennend bei diesen Worten. Klinik lobt Pflichtbewusstsein: Oliver Grieve, Sprecher des UKSH, freut sich. „Wir sind dankbar, dass viele Mitbürgerinnen und Mitbürger die Leistungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anerkennen. Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten erfüllen in schwierigen Zeiten ihren gesellschaftlichen Auftrag mit höchstem Pflichtbewusstsein.“ Im Namen der Klinik zollt auch Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, den Mitarbeitern Respekt. „Sie sind unverzichtbar!“ Gewerkschaft: Vorerst keine Streiks am UKSH in Lübeck und Kiel UKSH-Tarifverhandlungen: Auch fünfte Runde ohne Einigung UKSH: Persönliche Angriffe vor der sechsten Verhandlungsrunde So lief der erste Streiktag am UKSH ab Den UKSH-Pflegern reicht’s: Darum streiken wir UKSH: Verdi will unbefristet streiken UKSH strebt jetzt Einigung mit Personalräten an UKSH vor dem unbefristeten Streik: Was Patienten jetzt wissen müssen UKSH vor dem Streik: Letzte Gespräche sind gescheitert Überstunden ohne Ende, Job-Frust, Burn-out: So hart ist der Klinik-Alltag für Ärzte UKSH: Verdi-Mitglieder stimmen für Streik UKSH: Land will unbefristeten Streik noch abwenden Von Von Marcus Stöcklin und Hanno Kabel

Lob für die Helfer - UKSH: 1000 Freiwillige im Kampf gegen Corona in Lübeck und Kiel