Wegen Corona: Gefangene kommen früher frei, Neuzugänge werden isoliert

In Schleswig-Holstein verschärfen jetzt auch die Justizvollzugsanstalten ihre Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus. Wer neu ins Gefängnis muss, wird für die ersten 14 Tage streng isoliert. Gefängnisse richten Quarantäneabteilungen ein: Dafür sind an drei Standorten im Land extra Quarantäneabteilungen eingerichtet worden. So werden männliche Straf- und Untersuchungsgefangene der Landgerichtsbezirke Lübeck und Itzehoe in die JVA Lauerhof in Lübeck gebracht. Männliche Straf- und Untersuchungsgefangene der Landgerichtsbezirke Kiel und Flensburg kommen zunächst in die Quarantäneabteilung der JVA Neumünster. Moltsfelde wird zur zentralen Krankenstation: Jugendstrafgefangene sowie weibliche Untersuchungs- und Strafgefangene werden – getrennt voneinander – in der Jugendanstalt Schleswig aufgenommen. Werden Gefangene positiv auf das Coronavirus getestet, kommen sie für die Dauer ihrer Infektion in die Jugendarrestanstalt Moltsfelde bei Neumünster. Sie wird zur zentralen Krankenanstalt ausgebaut. Kaum noch Kontakte unter den Gefangenen: Auch während der Aufschlusszeiten dürfen künftig nur Gefangene zusammenkommen, die in einer Abteilung untergebracht sind. „Freizeit- und Behandlungsmaßnahmen werden auf ein Minimum reduziert“, hat das Kieler Justizministerium angeordnet. Arbeits- und Ausbildungsbetriebe in den Gefängnissen werden geschlossen. Kurze Freiheitsstrafen können erlassen werden: Um Platz für die Quarantänebereiche zu schaffen, können Gefangene, die sogenannte Ersatzfreiheitsstrafen oder kurze Freiheitsstrafen absitzen, im Einzelfall entlassen werden. Das gelte, „soweit die Sicherheit der Allgemeinheit gewährleistet ist“. Sammeltransporte gibt es bereits nicht mehr: „Unser Ziel ist der bestmögliche Schutz unserer JVA-Bediensteten und der Gefangenen in dieser schwierigen Zeit“, sagt CDU-Justizministerin Sabine Sütterlin-Waack. Dazu wurden die Außenkontakte der Gefangenen bereits begrenzt, Gefangenen-Sammeltransporte eingestellt und Ausführungen aufs Nötigste beschränkt. Besuche gibt es nur noch in Ausnahmefällen. Bislang kein Coronafall in den Anstalten im Land: Bislang gibt es in den schleswig-holsteinischen Justizvollzugsanstalten nach Angaben des Ministeriums keinen Coronafall unter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder den Gefangenen. Die LN-Themenseite mit allen Artikeln zum Thema Corona Coronavirus in und um Lübeck: Diese Texte sollten Sie gelesen haben Coronavirus in SH: Das ist die aktuelle Zahl der Infizierten Liveblog zur Corona-Krise: Das ist die Lage in Lübeck und Schleswig-Holstein Alle aktuellen Informationen aus Deutschland und der Welt im Live-Blog Lübeck verschärft Regeln für Reiserückkehrer Abitur: Nun doch Prüfungen in Schleswig-Holstein #supportyourlocal: Machen Sie Ihr Angebot bei uns bekannt #supportyourlocal: So können Sie Geschäften, Restaurants und Freiberuflern in Lübeck jetzt helfen LN-Live-Interview: Lübecks Bürgermeister antwortet auf die wichtigsten Fragen zu Corona in Lübeck Was hat noch geöffnet? Lübecker Startup entwickelt Deutschland-Map Lübecks Hochschulen stellen auf Online-Lehre um Lübeck Blankensee: Geplante Ferienflieger-Starts noch einmal verschoben Zweitwohnungen: Wer schon da ist, darf bleiben Ein Fonds soll Mieter und Vermieter stützen Mecklenburg-Vorpommern riegelt Grenze zu Schleswig-Holstein ab Coronavirus posthum nachgewiesen: UKSH Lübeck meldet ersten Todesfall Schutz vor dem Coronavirus: Apotheken installieren Scheiben Coronavirus: Schleswig-Holstein macht zu – Touristen müssen draußen bleiben Von der Schule in die Klinik: Pflegeschüler helfen in Krankenhäusern mit Home-Office und Co.: So reagieren Lübecker Unternehmen Darum sind die Standorte der Corona-Diagnostikzentren geheim In der Krise zusammenhalten: So helfen sich Nachbarn in Lübeck gerade gegenseitig Wegen Coronavirus: Schleswig-Holstein stundet Firmen in Not die Steuerschuld Quarantäne – was bedeutet das für mich? Lübecker Ärzte: „Bei Coronavirus-Verdacht erst anrufen!“ Von Wolfram Hammer

Corona - So reagieren die Gefängnisse auf Corona