Einige Hamburger Häftlinge können wegen der eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten in Corona-Zeiten ausnahmsweise Mobiltelefone nutzen. In den Justizvollzugsanstalten sollen schrittweise insgesamt rund 470 Handys ausgegeben werden, teilte die Justizbehörde am Samstag mit. Diese befristete technische Lösung solle dabei helfen, dass Gefangene weiterhin den sozialen Kontakt zu ihren Angehörigen halten können.
Gefangene in den Anstalten Billwerder und Fuhlsbüttel sowie in der Sozialtherapeutischen Anstalt könnten die Prepaid-Handys für jeweils 20 Euro erwerben. In der Untersuchungshaftanstalt und in der JVA Hahnöfersand würden keine Telefone ausgegeben.
Die benötigten Sim-Karten inklusive Guthaben müssen von Angehörigen oder Bekannten an die Gefangenen geschickt oder in der jeweiligen Anstalt abgegeben werden, hieß es in der Mitteilung. Die Prepaid-Handys hätten keine Kamera und seien nicht internetfähig.
Strenge Nutzungsbedingungen
Wie die Behörde weiter mitteilte, werden die Geräte und Sim-Karten vor der Ausgabe registriert. Es gelten strenge Nutzungsbedingungen, die von den Anstalten erarbeitet wurden. Die Handys dürften nur im eigenen Haftraum genutzt und nicht an andere Gefangene übergeben werden.
Die Geräte könnten kontrolliert, ausgelesen und bei Missbrauch eingezogen werden. Kontakt- und Gesprächslisten dürften nicht gelöscht werden. Den Verlust oder die Beschädigung müssen die Gefangenen sofort anzeigen.
Sobald Besuche wieder möglich sind, werde die Zulassung der Mobiltelefone zurückgenommen. Die Handys und Sim-Karten würden zur Habe der Gefangenen gegeben und ihnen bei der Entlassung ausgehändigt.
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Von RND/dpa