Wegen Corona: Schleswig-Holstein zahlt Sportvereinen 12,5 Millionen Euro

Schleswig-Holstein stellt den Sportvereinen und ihren Verbänden in der Coronakrise 12,5 Millionen Euro Zuschuss zur Verfügung. Ab sofort kann das Geld beantragt werden. Das Innenministerium hat am Freitag festgelegt, wem welche Summen zustehen. Grote: „Sportvereine sind Eckpfeiler unserer Gesellschaft“: „Wir wollen mit der Soforthilfe Vereine unterstützen, die durch wegbrechende Mitgliedsbeiträge und Kursgebühren oder beispielsweise abgesagte Jugendfreizeiten in finanzielle Engpässe kommen“, sagt Kiels CDU-Innen- und Sportminister Hans-Joachim Grote. Schließlich liefen ihre Betriebskosten weiter. Die 2537 Sportvereine im Norden mit ihren 770 000 Mitgliedern seien aber „ein Eckpfeiler unserer Gesellschaft“. Die Soforthilfe könne bei Nachweis einer aus der Coronalage bedingten finanziellen Notlage beantragt werden. „Sie muss später nicht zurückgezahlt werden.“ Bis zu 75 000 Euro für einzelne Sportverbände: So bekommen gemeinnützige Sportvereine, die Mitglied im Landessportverband Schleswig-Holstein sind, einen Zuschuss von 15 Euro pro Mitglied, „maximal bis zur Höhe des dargelegten Liquiditätsengpasses“. Die Höchstgrenze für Verbände im Landessportverband sind gestaffelt. So bekommen Sportverbände mit bis zu 2000 Mitgliedern bis zu 2500 Euro, mit bis zu 5000 Mitgliedern 5000 Euro, mit bis zu 15 000 Mitgliedern 10 000 Euro, mit bis zu 50 000 Mitgliedern 15 000 Euro, mit bis zu 75 000 Mitgliedern 20 000 Euro und mit mehr als 75 000 Mitgliedern bis zu 25 000 Euro vom Land. Sportzentren und Sportschulen werden extra unterstützt: Sportverbände, die eine überregional bedeutsame Einrichtung oder Sportschule betreiben, können zusätzlich über drei Monate bis zu 150 000 Euro zur Abdeckung von Betriebskostendefiziten beantragen, sagt Grote. Das gilt etwa auch für den Landessportverband selber, der das Sport- und Bildungszentrum Malente betreibt. Es handele sich dabei ganz bewusst nicht um Kredite, sondern Zuschüsse, wie sie für Unternehmen bereits vergeben werden, sagt Grote. Auch die Sportvereine kämen durch die zur Eindämmung des Virus notwendigen Beschränkungen des öffentlichen Lebens schließlich in schweres Fahrwasser. „Deshalb ist diese Unterstützung notwendig und selbstverständlich“, sagt der Innenminister. Weitgehende Einigkeit bei den Landtagsparteien: „Die Corona-Pandemie darf die Vereinsstruktur in Schleswig-Holstein nicht zerstören“, sagt Jörg Hansen von der Landtags-FDP. „Wir brauchen unsere Sportvereine doch auch und insbesondere nach Überwindung der Corona-Krise“, sagt die CDU-Politikerin Barbara Ostmeier. Die SPD-Sportpolitikerin Kathrin Wagner-Bockey hätte es gerne gesehen, dass Kreissportverbände auch für abgesagte Ferienfreizeiten noch Extra-Geld bekommen hätten. Grundsätzlich gehe das Förderprogramm aber in Ordnung, sagt die Sozialdemokratin. Die SPD-Opposition sei auch dabei wieder eingebunden gewesen. Sportverband: „Klares Bekenntnis zum Vereinssport“: Lob kommt vom Landessportverband, der sich im Vorfeld bereits für eine solche Förderung starkgemacht hatte. Dessen Präsident Hans-Jakob Tiessen wertet die Förderzusage des Landes als „herausragendes Bekenntnis des Landes zum Vereinssport“. Starke Vereine würden auch in dieser extremen Ausnahmesituation „als elementare soziale Knotenpunkte in erheblichem Maße zur Stabilität in all unseren Kommunen beitragen“. Und das Programm sichere dabei die Arbeitsfähigkeit der über 2500 Sportvereine im Land und ihrer Verbände. Die LN-Themenseite mit allen Artikeln zum Thema Corona Coronavirus in und um Lübeck: Diese Texte sollten Sie gelesen haben Coronavirus in SH: Das ist die aktuelle Zahl der Infizierten Liveblog zur Corona-Krise: Das ist die Lage in Lübeck und Schleswig-Holstein Alle aktuellen Informationen aus Deutschland und der Welt im Live-Blog Lübecks Corona-Chronik: Eine Stadt legt sich still #supportyourlocal: Machen Sie Ihr Angebot bei uns bekannt #supportyourlocal: So können Sie Geschäften, Restaurants und Freiberuflern in Lübeck jetzt helfen LN-Live-Interview: Lübecks Bürgermeister antwortet auf die wichtigsten Fragen zu Corona in Lübeck UKSH verdoppelt Zahl der Intensivbetten Striktes Besuchsverbot in allen Kliniken und Pflegeheimen Hoffnung im Norden: Quote der Corona-Neuansteckungen sinkt Sparkasse zu Lübeck liefert Bargeld nach Hause Zweitwohnungen: Wer schon da ist, darf bleiben Mecklenburg-Vorpommern riegelt Grenze zu Schleswig-Holstein ab Coronavirus: Schleswig-Holstein macht zu – Touristen müssen draußen bleiben Home-Office und Co.: So reagieren Lübecker Unternehmen In der Krise zusammenhalten: So helfen sich Nachbarn in Lübeck gerade gegenseitig Quarantäne – was bedeutet das für mich? Von Wolfram Hammer

Corona - Wegen Corona: 12,5 Millionen Euro Landesgeld für die Sportvereine