Zu Weihnachten: So reisen Sie am sichersten

Das Reisen soll zurzeit auf ein absolutes Minimum reduziert werden, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Gerade in der Weihnachtszeit, ist es für einige aber nicht möglich, gänzlich darauf zu verzichten. Wer zum Beispiel in einem Ort fern der Familie wohnt, nimmt dann doch den weiten Weg mit Bus, Bahn oder Auto auf sich, um das Fest mit seinen Liebsten gemeinsam unter dem Tannenbaum zu feiern. Um das Risiko einer Infektion dabei zu senken, gilt es einiges zu beachten. AHA+L-Regel einhalten: Das Wichtigste sei die konsequente Einhaltung der AHA+L-Regel, sagt der Infektiologe Jan Rupp vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Lübeck. AHA+L – das steht für Abstand von mindestens 1,5 Metern einhalten, die Hygieneregeln wie in die Armbeuge niesen und husten und regelmäßiges Händewaschen beachten, eine Alltagsmaske tragen, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann und ausgiebig Lüften, sofern es möglich ist. Diese Regeln sollen laut Rupp nicht nur auf der Reise, sondern auch privat eingehalten werden, denn: „Es gibt ja meist auch eine Rückfahrt, und da sollte die Infektionsgefahr über die Feiertage unbedingt nicht weiter zunehmen.“ Alltagsmaske regelmäßig wechseln: Wer hygienisch reisen will, fährt also buchstäblich gut damit, eine Handseife oder Desinfektionsmittel im Gepäck zu haben, sowie eine Mund-Nasen-Bedeckung. Wer einen längeren Weg vor sich hat, sollte sogar mehrere Alltagsmasken parat haben. „Wenn man längere Zeit die Maske auf hat und diese automatisch mit der Zeit durchfeuchtet, ist es ratsam, sie auszuwechseln, da die Schutzwirkung für die anderen dadurch sinkt“, erklärt Rupp. Menschenansammlungen vermeiden: Auch beim Umsteigen oder bei der Versorgung mit Verpflegung sollten Reisende dringend darauf achten, nicht eng mit anderen Menschen beieinander zu stehen. Der Infektiologe betont: „Egal wie gut die Regeln auch sein mögen, am Ende entscheidet jeder Einzelne darüber wie gut die Umsetzung ist.“ Autofahrer reisen allein am sichersten: Carsharing und Mitfahrgelegenheiten adé: Am sichersten im Sinne des Infektionsschutzes reisen Autofahrer. „Privat im Pkw ist es natürlich sicherer als in Kontakt mit anderen Personen, was bei allen anderen Verkehrsmitteln der Fall ist“, erklärt Rupp. Generell solle sich aber jeder vorab die Frage stellen, inwieweit die geplante Reise absolut erforderlich ist. „Denn eine weitere exponentielle Steigerung der Fallzahlen wird zu einer Überlastung der Krankenhäuser führen“, sagt Rupp. Diese Texte haben wir exklusiv für LN-Plus-Leser recherchiert: Das sind die Corona-Regeln ab Dezember Private Treffen: Diese Regeln gelten im Dezember in Schleswig-Holstein Sport draußen und drinnen: Das ist in SH erlaubt Hier informieren wir kostenlos über Corona-Regeln: Diese Corona-Regeln haben die Bundesländer für Weihnachten und Silvester erlassen Deutsche Bahn rechnet mit volleren Zügen: Trotz der veränderten Reisebedingungen rechnet die Deutsche Bahn mit volleren Züge in den kommenden Tagen. „Für den Weihnachtsreiseverkehr gehen wir aktuell von einer durchschnittlichen Auslastung von circa 35 bis 40 Prozent aus“, teilte eine Sprecherin am Sonntag mit. „In der Spitze kann die Auslastung bei um die 60 Prozent auf einzelnen Abschnitten liegen.“ Demnach würden immer noch weniger Passagiere mit der Bahn reisen, als es sonst zu den Feiertagen üblich ist. In den vergangenen Jahren habe die Auslastung zu Weihnachten bei durchschnittlich 70 Prozent und in der Spitze bei bis zu 100 Prozent gelegen. Bahn setzt 100 Sonderzüge ein und verteilt FFP2-Masken: Um die Zugreisen sicherer zu machen, hatte die Bahn angekündigt, rund 100 Sonderzüge für den Weihnachtsverkehr zwischen dem 18. und 27. Dezember einzusetzen. Dadurch sollen Fahrgäste mehr Platz bekommen. Außerdem können Sitzplätze laut der Bahnsprecherin in der Regel nur noch am Fenster reserviert werden. Es könnten aber weiterhin Passagiere ohne Reservierung zusteigen. Darüber hinaus will die Bahn über Weihnachten an 14 Bahnhöfen sogenannte FFP2-Masken vor allem an ältere Fahrgäste verteilen. Weitere Tipps für Zugreisen gibt das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland. Lesen Sie auch Flughafen Hamburg: Corona bei sieben Passagieren aus Großbritannien Corona in Lübeck: Die Regeln für Treffen in der Öffentlichkeit ab 21.12. Corona in Schleswig-Holstein und Lübeck: Aktuelle Zahlen am 21.12.2020 Corona in Stormarn: Das gilt in der Quarantäne - Tagebuch und Maske zu Hause Flixbus sagt alle Fahrten um Weihnachten ab: Anders als die Bahn handhabt es der Fernbusanbieter Flixbus. Angesichts des neuerlichen Lockdowns bietet das Unternehmen doch keine Fahrten zwischen dem 17. Dezember und dem 11. Januar an. Die Kunden, die bereits eine Reise gebucht haben, würden nun angeschrieben und bekämen ihr Geld zurück, teilte Flixbus vergangene Woche mit. Darüber hinaus erhielten sie einen Flixbus-Gutschein in Höhe von 15 Euro für eine Fahrt im kommenden Jahr. Von Rabea Osol