Einer der mächtigsten Männer der Welt hat seinen Besuch angekündigt, doch im beschaulichen Kallstadt bleibt man gelassen. Das Winzerdorf mit seinen 1200 Einwohnern ist die Wiege der trumpschen Dynastie, seine Großeltern väterlicherseits lebten hier. Und genau zu diesem Ort möchte US-Präsident Donald Trump (72) reisen. „Ich weiß nicht wann, aber er hat mir gesagt, dass er kommen und den Heimatort seiner Familie sehen will“, sagte Botschafter Richard Grenell.
Seit der Ernennung Trumps zum Präsidentschaftskandidaten sind die Kallstädter Trubel gewohnt: Journalisten aus Deutschland und den USA waren zu Gast, ein Dokumentarfilm wurde gedreht, erst Anfang des Jahres besuchte der damalige Frankfurter US-Generalkonsul James Herman das 1200-Seelen-Dorf. Auch die Ernennung Trumps zum Ehrenbürger stand im Raum – doch die Kallstädter lehnten den Antrag ab.
„Wir haben hier keine First-Class-Unterkünfte“
„Trump selbst kennt den Ort ja nicht. Hier gibt es einiges, was ihn interessieren dürfte, wie das Haus seiner Großeltern“, meint der CDU-Ortsvorsitzende Frank Haferland. Das eierschalenfarbene Haus von Trumps Vorfahren steht ziemlich zentral im Ortskern und war schon häufiger Ziel von Journalisten. Ortsbürgermeister Thomas Jaworek erwartet, dass die Privatsphäre der neuen Eigentümer geschützt bleibt.
Ein besonderer Besuch, der besondere Vorkehrungen bedeutet. Und gerade deshalb scheinen sich nicht alle Bewohner im Ort über den Besuch des berühmten Enkels so richtig freuen zu können. „Ich kann verstehen, dass die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen für einen solchen Besuch viele Bürger abschrecken“, sagt Jaworek. Dennoch ist er sich sicher, dass sich sein Dorf so zeigen wird, wie es von den Gästen geliebt wird: „Als Winzerdorf, dass seinen dörflichen Charakter bewahrt hat.“
Mit 300 Gästebetten in Kallstadt sind die Kapazitäten für den hohen Besuch aus den USA überschaubar. Doch Haferland ist optimistisch: „Wir haben hier keine First-Class-Unterkünfte. Aber verhungern und verdursten würde er hier sicherlich nicht.“
Von RND/mat