Am Sonntag haben die Franzosen abschließend über die Sitzverteilung in der Nationalversammlung entcshieden. Laut ersten Hochrechnungen bekamen die Partei des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, La République en Marche, und die verbündete MoDem-Partei Sitze. Die traditionellen Regierungsparteien der bürgerlichen Rechten und der Sozialisten mussten eine herben Niederlage rechnen.
-
Erste Hochrechnung: Sitzverteilung
La République en Marche: 361 Sitze
Les Républicans: 126 Sitze
Front National und andere rechtsextreme: 8 Sitze
France Insoumise (Linkspartei): 26 Sitze
Sozialistische Partei: 46 Sitze
Sonstige: 10 Sitze
Die Absolute Mehrheit liegt bei 289 Sitzen. Die Hochrechnung berücksichtigt auch die Ergebnisse verbündeter Gruppen.
Quelle: Ipsos/Sopra Steria; Stand 21.39 Uhr -
72 Prozent der Stimmen sind laut Angaben des französischen Innenministeriums inzwischen ausgezählt.
-
Erwartet worden war nach der ersten Wahlrunde vor einer Woche, dass der Sieg von La République en Marche noch deutlicher ausfallen würde. Prognosen gingen von bis zu 470 Sitzen für Macrons Partei aus.
-
Die belgische Tageszeitung "Le Soir" rechnet nach der Schließung der Wahllokale um 20 Uhr mit einer Wahlbeteiligung von rund 42 Prozent. In der ersten Runde der Parlamentswahl gaben knapp 49 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab.
-
So geht es in Frankreich weiter
Mit seiner erwarteten Mehrheit in der ersten Parlamentskammer will Präsident Emmanuel Macron schnell wichtige Gesetzesprojekte angehen:
Nach der Wahl könnten Macron und sein Premierminister Edouard Philippe ihre Regierungsmannschaft nachjustieren. Mit einer größeren Kabinettsumbildung wird aber nicht gerechnet.
21. Juni: Die Regierung bringt die Verlängerung des terrorbedingten Ausnahmezustandes bis Anfang November auf den Weg. Auch ein neues Sicherheitsgesetz ist geplant. Frankreich ist seit Anfang 2015 von einer Serie islamistischer Anschläge erschüttert worden.
22./23. Juni: EU-Gipfel in Brüssel.
27. Juni: Die neue Nationalversammlung wählt ihren Präsidenten.
28. Juni: Die Regierung berät über ein Rahmengesetz zur Lockerung des Arbeitsrechts.
13. Juli: Deutsch-französischer Ministerrat in Paris.
14. Juli: Französischer Nationalfeiertag. Militärparade in Paris, in Nizza Gedenken an den Terroranschlag, der ein Jahr zuvor 86 Menschen in den Tod gerissen hatte.
-
Noch gut eine Stunde, dann gibt es erste Hochrechnungen aus Frankreich. Dort ist die Veröffentlichung von Umfrageergebnissen bei laufender Abstimmung verboten.
Von RND/are/dpa