Die AfD-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, Alice Weidel, hat Parteichefin Frauke Petry aufgefordert, die AfD zu verlassen. Weidel sagte am Montag in Berlin: „Nach dem jüngsten Eklat von Frauke Petry, der an Verantwortungslosigkeit kaum zu überbieten war, fordere ich sie hiermit auf, ihren Sprecherposten niederzulegen und die Partei zu verlassen, um nicht weiteren Schaden zu verursachen.“
Petry hatte zuvor angekündigt, sie wolle nicht Teil der AfD-Fraktion werden, sondern dem Bundestag vorerst als fraktionslose Abgeordnete angehören. Der zweite Spitzenkandidat, Alexander Gauland, kündigte an, er wolle die Fraktion gemeinsam mit Weidel führen.
Auch Poggenburg fordert Petrys Rücktritt
Die AfD hatte bei der Wahl am Sonntag 12,6 Prozent der Stimmen erhalten. Petry gewann in ihrem sächsischen Wahlkreis das Direktmandat.
Zuvor hatte auch schon der AfD-Fraktionsvorsitzende im Landtag von Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, Petry zum Parteiaustritt aufgefordert. „Ich bitte sie, ihren Schritt konsequent durchzuziehen und die Partei auch zu verlassen“, sagte Poggenburg, der auch Mitglied des Bundesvorstandes ist.
AfD-Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommern spaltet sich auf
Poggenburg gehört dem rechtsnationalen Parteiflügel um den Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke an. Gegen Höcke läuft ein Parteiausschlussverfahren, hinter dem auch Petry steht.
Am Montag hatte sich auch die AfD-Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommern gespalten. Vier der 18 Abgeordneten in Schwerin gründeten eine neue Fraktion mit dem Namen „Bürger für Mecklenburg-Vorpommern“ (BMV).
Von RND/dpa