Frank Meyers Blick auf die Börse: Finanzexperte über Macht der Hoffnung

Advent, Advent, die Börse brennt! 20 Punkte haben dem DAX für ein neues Allzeithoch gefehlt, und das mitten im zweiten Lockdown. Erstaunlich ist auch, dass nur ganz wenige Aktien Rekorde ausweisen. Egal! Aus dem Handel hört man von lebhaften Geschäften. Das muss auch daran liegen, dass sich immer mehr Sparer an die Börse wagen. Warum auch soll das ganze Geld auf dem Konto versauern? Hohe Kurse ziehen Interessenten an. Dabei besteht im Einkauf der Gewinn, wobei die Hausse im größten Schmerz geboren wird. Geldschleusen sperrangelweit offen: Doch warum sollten die Kurse wieder fallen? Zum einen schürt die Hoffnung auf die Impfstoffe die Erwartung auf eine wirtschaftliche Entwicklung, während zum anderen die Geldschleusen sperrangelweit offen bleiben, um kleinste Irritationen am Finanzmarkt zu verhindern. Die EZB finanziert inzwischen die kompletten neuen Schulden der Eurostaaten. Was soll da schon passieren, fragt der Optimist… Viele Neuaktionäre haben sich erstmals mit kleinem Geld aufs Parkett gewagt, um nach ein paar Wochen schon auf den ersten Gewinnen zu sitzen. Das zieht folgerichtig weitere Interessenten an. Dazu kommt die Sorge vor der Geldpolitik bezüglich der Nachhaltigkeit des Geldes. Der DAX hat seine Verluste durch den Coronaschock überwunden. Der MDAX für die mittelschweren Werte notiert bei über 30 000 Punkten und damit sechs Prozent im Plus. Spekulation in Sachen Zukunftstechnologie: Die US-Börsen stehen auf Rekorden und jetzt auch der Bitcoin. Bitwas? Das war das Ding, was bei 10, 100, 1 000 und 10 000 US-Dollar von viel zitierten Experten als Blase bezeichnet wurde. Bei nun 23 000 US-Dollar scheint er für die großen Adressen investierbar geworden zu sein. Sicherlich gibt es auch eine Menge Spekulation in Sachen Zukunftstechnologie. Auch hier gilt wie so oft im Leben: Der frühe Vogel fängt den Wurm – und den Letzten beißen die Hunde. Von Frank Meyer