Münchhausen fragt Pinocchio

An der Börse sehen Meinungsexperten kein Ende der Erholung. Und wenn, werden wir es rechtzeitig erfahren. Die Wirtschaftsdaten kamen schwächer herein – alles eine Frage von Interpretation und Optimismus. Unterdessen hat ein Jahr vor der Europa-Wahl die EU-Kommission durch sich selbst feststellen lassen, dass die Zustimmung der Bürger zur EU neue Rekorde erreicht hat. Vor der Finanzkrise waren nur 53 Prozent der Befragten mit der EU zufrieden, jetzt sind es schon mehr als zwei Drittel, also fast schon über 100 Prozent. Die Krise hat sich gelohnt, zumindest für die EU-Kommission. Die immer unsinnigeren Verordnungen aus Brüssel sind sehr beliebt. Für das nach oben offene „Europabarometer“ wurden mehr 1000 Leute in jedem Land befragt. Man weiß nur nicht wo und zu welcher fortgeschrittenen Uhrzeit. Die Beliebtheit der EU steigt, obwohl fast überall und nicht nur in Italien die falschen Regierungen gewählt wurden, die dann auch noch den Euro ins Taumeln bringen. Anhand der Geber- und Nehmerländer in der EU ließe sich schon erklären, wer am meisten profitiert. Dort, wo das Geld aus allen Brunnen sprudelt, dürfte man zufriedener sein als dort, wo der Topf ein großes Loch hat. Wegen der Flucht der Briten aus der EU fordert Brüssel von Deutschland zwölf Milliarden Euro mehr im Jahr, was vermuten lässt, dass hierzulande die Beliebtheitswerte der EU-Kommission noch höher stehen, so hoch, das hätte das nicht mal Erich Honecker geschafft. Bei so viel Zustimmung zur Europa-Politik könnte man doch auch mal das Volk direkt über den Verbleib in der EU nachfragen. Nein? Übrigens, nach ganz geheimen Berichten waren elf von zehn EU-Parlament-Mitarbeitern mit ihrer Arbeit äußerst zufrieden. Ja, das sind vielleicht Fake News, aber die EU-Kommission ist ja auch nicht besser! LN