Schleswig-Holsteins Firmen erzielen Export-Rekord

Zuletzt hatte es 1997 einen Exportüberschuss gegeben. Er betrug damals zwei Millionen Euro. 2016 übertrafen die Importe die Exporte noch um 679 Millionen Euro. Das Ergebnis von 2017 zeigt für Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP), dass der Mittelstand im Land hervorragend aufgestellt sei. „Das ist ein Zeichen dafür, dass die Produkte, die in Schleswig-Holstein gefertigt werden, internationale Märkte haben“, so Buchholz. Die schleswig-holsteinischen Exporte nahmen doppelt so stark zu wie die Ausfuhren auf Bundesebene. Schon 2016 war der Exportwert erstmals über die 20-Milliarden- Euro-Marke geklettert. „Uns freut es besonders, dass die von uns intensiv betreuten Zielmärkte China, Indien, Malaysia und Russland deutlich zugelegt haben“, sagte Bernd Bösche, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WTSH. Aber auch Exporte in Länder wie Argentinien, Chile, Thailand und Vietnam waren deutlich im Plus. In Europa stiegen 2017 vor allem die Ausfuhren in die Niederlande, in das Vereinigte Königreich und auch nach Polen. „Die erfreuliche Entwicklung der Außenwirtschaftsbeziehungen unserer Mitgliedsunternehmen ist einmal mehr Beleg für die sich dynamisierende internationale Arbeitsteilung“, erklärte Werner Koopmann, Leiter des Geschäftsbereichs International bei der IHK zu Lübeck. Neue Produkte und neue Geschäftsmodelle im Zuge der Digitalisierung stellten tradierte Handelsbeziehungen auf die Probe. „Die Unternehmen im Land stellen sich diesem verschärften Wettbewerb mit Erfolg. Sie leisten mit ihrem Außenbeitrag einen immer größer werdenden Beitrag für unser Sozialprodukt“, sagte Koopmann. Der Kieler IHK-Geschäftsführer Jörg Orlemann hob die Breite der Zuwächse hervor. „Wir verzeichnen für das letzte Jahr Zuwächse bei vielen verschiedenen Warengruppen“, erklärte er. Wichtigster Handelspartner war auch 2017 Dänemark mit einem Handelsvolumen (Einfuhren und Ausfuhren) von insgesamt 4,2 Milliarden Euro, gefolgt von China (3,75 Milliarden), den USA (2,94 Milliarden) und den Niederlanden (2,8 Milliarden). Dass die Exporte auch wegen eines Sondereffektes – ein U-Boot für 600 Millionen Euro – so stark zugelegt haben, trübt aus Sicht des Ministers die Bilanz keinesfalls: Selbst wenn man diese Summe herausnähme, bliebe noch ein Exportüberschuss in Milliardenhöhe. Buchholz sieht für das Land einen großen Erfolg. „Mittelständler aus Schleswig-Holstein investieren und exportieren in die ganze Welt und sichern damit hierzulande Arbeitsplätze und Wohlstand“, sagte er. „Gemeinsam mit den Kammern und der WTSH werden wir unsere Mittelständler weiter bei ihrer internationalen Aufstellung unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes auch international ausbauen.“ „Dräger hat 2017 unter anderem von einem verbesserten weltwirtschaftlichen Umfeld profitiert und konnte seinen Umsatz steigern. Dazu hat vor allem die Nachfrage aus dem Ausland beitragen, sowohl in Europa als auch in den Regionen Amerika sowie Afrika, Asien und Australien“, sagte Melanie Kamann, Sprecherin der Lübecker Drägerwerk AG. Das starke Abschneiden beim Export zeige „die breite Aufstellung unseres Bundeslandes“. Und es zeige, welche Chancen sich Unternehmen bieten, wenn sie sich auf ausländischen Märkten engagieren und mit den dortigen Kunden auseinandersetzen, erklärte Kamann. LN

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