Von Flugtaxis und unbemannten Lieferdrohnen zu sprechen, klingt unrealistisch in einem Land, das wie Deutschland selbst beim Netzausbau im internationalen Vergleich abgehängt ist.
Deshalb erntete die Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU), viel Spott, als sie im März 2018 im heute-journal vorschlug, digitalen Fortschritt nicht nur auf den Ausbau von schnellem Internet zu reduzieren. Stattdessen solle man auch an visionäre Ideen wie Flugtaxis denken.
Das Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur meint es aber offensichtlich ernst. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer startet ein Förderprogramm für die Entwicklung und Erprobung von Drohnen und Flugtaxis.
Das kündigte er bei einem Treffen in seinem Ministerium an, zu dem Akteure aus Luftfahrt, von Startups und Kommunen kamen. Mithilfe der 15 Millionen Euro des Förderprogramms sollen Entwickler über die kommenden vier Jahre innovative Luftfahrtkonzepte voranbringen.
Flugtaxis keine Vision mehr
„Wir reden hier im Hause schon lange nicht mehr von der Vision Flugtaxis, sondern von der Realität“, sagte Scheuer bei dem Treffen. Flugtaxis, die Personen transportieren, sieht er vor allem im ländlichen Raum als ein Fortbewegungsmittel der Zukunft.
Drohnen helfen, so Scheuer, besonders beim Transport von Medizingütern und Paketen, aber auch Rettungskräften bei ihren Einsätzen. Bestehendes Recht ist hier oft nicht auf dem neuesten Stand, aber die EU-Kommission habe den Entwurf für eine europäische Drohnenverordnung gelegt.
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Von Elena Butz/RND