Vier rot-weiße Fallschirme bremsten den Flug der Astronautenfähre „Crew Dragon“ auf den letzten Metern – dann landete die Raumkapsel sicher, aber mit einem großen Platsch im Atlantischen Ozean vor der Küste Floridas.
Gegen 15 Uhr endete am Freitag damit der erste privat finanzierte Flug zur Internationalen Raumstation ISS. Die Raumkapsel war komplett eigenständig von Elon Musks Weltraumunternehmen SpaceX entwickelt und betrieben worden und verbrachte etwa eine Woche im All.
USA will nicht länger abhängig von Russland sein
Am vergangenen Wochenende hatte der Crew-Transporter nach rund 27 Stunden Flugzeit an der ISS angedockt – und war seit Freitagmorgen auf dem Rückweg zur Erde. Die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa nannte das Projekt einen Meilenstein in der Geschichte der Raumfahrt.
Ziel der USA ist es, wieder selbst bemannte Flüge zur Raumstation zu schicken und nicht länger von Russland abhängig zu sein. Seit acht Jahren muss die Nasa ihre Astronauten mit russischen Raumschiffen zur ISS fliegen lassen, weil sie das Raumfährenprogramm Space Shuttle eingestellt, aber noch keinen Ersatz dafür hat. Die USA wollen künftig stärker auf private Unternehmen für bemannte Missionen ins All setzen.
Bemannte SpaceX-Flüge wohl ab dem Sommer
Auf dem nun zu Ende gegangenen „Crew Dragon“-Testflug war nur die mit Sensoren ausgestattete Testpuppe Ripley an Board. SpaceX hofft nun, seine „Dragon“-Kapsel im Sommer erstmals bemannt starten zu können. Die bisherigen Eindrücke scheinen aber durchweg positiv zu sein.
Als die „Dragon“ am vergangenen Sonntag erstmals an die ISS andockte, wurde sie von den Astronauten der Raumstation untersucht. Der Kanadier David Saint-Jacques stieg als Erster in die „Dragon“ und urteilte, sie sei sehr glatt und komfortabel – wie die Business Class.
Lesen Sie auch:
Russland will Überwachungskameras auf Raumstation ISS
Von RND/Ansgar Nehls/dpa