Eishockey: Corona macht Timmendorf das Leben schwer

Das neue Logo ist fertig, die neue Homepage online, die Trikots bestellt – und am Freitag (23. Oktober) absolviert Eishockey-Regionalligist CE Timmendorf sein erstes Testspiel beim Ligarivalen Adendorfer EC. Doch der Aufsteiger von der Ostsee muss noch viele Baustellen schließen, bevor es am 6. November beim Hamburger SV zum ersten Mal um Regionalliga-Punkte geht. Erst zwölf Mann im Timmendorfer Kader: So stehen aktuell erst zwölf Spieler auf der festen Kaderliste des neuen CET-Trainers Michael Pohl, darunter gerade einmal ein gelernter Verteidiger. „Wir arbeiten seit Wochen intensiv an der Kondition des Teams. Die Jungs sind alle extrem motiviert, aber der Kader ist natürlich noch zu klein. Wir suchen intensiv nach Verstärkungen, doch das ist in Anbetracht der finanziellen Situation aufgrund der Corona-Krise sehr schwierig“, erklärt Pohl. Zwei Probespieler trainieren beim CET mit: Aber es tut sich einiges. „Aktuell trainieren zwei Spieler bei uns zur Probe mit. Von denen erhoffen wir uns, dass Sie das Team unterstützen können in der kommenden Saison“, macht der CET-Vorsitzende Michael Weissin Hoffnung auf erste Zugänge, während Pohl beim CET-Nachwuchs ganz genau hinschaut. „Gerade in unserer Situation müssen wir verstärkt versuchen, den vorhandenen Nachwuchs in den kommenden Monaten weiter aufzubauen und hoffentlich irgendwann einmal ins Regionalliga-Team hochziehen zu können. Ich freue mich auf dieses Projekt und glaube dass wir viel erreichen können“, ist der ehemalige Eishockey-Profi zuversichtlich. Die Regionalliga-Teams Harzer Falken Braunlage, HSV, Harsefeld Tigers, Salzgitter Icefighters, Weserstars Bremen, ECW Sande, Adendorfer EC, CE Timmendorf Dauerkarten Das Saisonticket für einen Sitzplatz in der Halle kostet 225 Euro (Tageskarte 15 Euro), auf der Galerie oder im Restaurant 300 Euro (20 Euro). Im Moment haben Mitglieder des CET exklusiv die Möglichkeit, sich ihre Karte zu sichern. Am Dienstag startet der freie Verkauf, nur online über die neue Homepage des Vereins (www.cetimmendorf.de). Einzelkarten gibt es noch nicht. Termine bis Jahresende 23.10.: Adendorf (A/Test) 30.10.: Adendorf (H/Test) 6.11.: HSV (A) 15.11.: Braunlage (A) 22.11.: HSV (H) 28.11.: Harsefeld (A) 29.11.: Braunlage (H) 5.12.: Adendorf (A) 6.12.: HSV (H) 11.12.: Adendorf (H) 12.12.: Sande (A) 18.12.: Bremen (A) 20.12.: Sande (H) 27.12.: Salzgitter (H) H=Heimspiel, A=Auswärts Trotzdem wartet auf die Timmendorfer, die künftig als Beach Devils mit einem neuen Spitznamen aufs Eis gehen, eine extrem schwere Saison. „In der Liga gibt es derzeit extrem ungleiche Bedingungen. Adendorf konnte beispielsweise schon mehrere Kontingentspieler verpflichten. Wir dagegen arbeiten momentan noch daran und können keine voreiligen Versprechungen machen“, dämpft Pohl die Erwartungen. Konkurrenz darf mehr Fans in die Hallen lassen: Grund für das Ungleichgewicht: Adendorf kann mit 400 Zuschauern planen, Timmendorf bei ähnlichen Eintrittspreisen gerade einmal mit 150. „Allein bei den Ticketeinnahmen steht dem AEC damit fast drei Mal so viel Geld zur Verfügung wie uns. Und Braunlage plant sogar mit 580 Zuschauern. Davon sind wir leider weit entfernt, müssen uns aber der Situation im Rahmen unserer Möglichkeiten stellen, und versuchen das beste daraus zu machen“, gibt sich Weissin kämpferisch. Durch Corona fehlen Sponsoren-Gelder: Große Sprünge sind für den Aufsteiger aber sicher nicht drin. Natürlich hoffen wir, noch weitere Sponsoren für diese Saison gewinnen zu können. Die generelle Bereitschaft ist bei vielen da. Aber leider macht Corona auch bei diesen Planungen nicht halt und wir müssen Verständnis dafür haben, dass alle nur mit weitaus weniger planen können“, stellt Vereins-Boss Weissin klar. Denn viele Geldgeber der Timmendorfer kommen aus der Gastronomie- und Tourismus-Branche – und haben derzeit ganz andere Sorgen als Eishockey. Beach Devils mit „Jetzt erst jetzt“-Mentalität: Als Punktelieferant sehen sich die Beach Devils von der Ostsee aber auf keinen Fall. „Wir befinden uns natürlich in einer schwierigen Situation, werden aber mit einer „Jetzt erst jetzt“-Mentalität an diese Saison herangehen“, gibt Pohl die Marschroute vor. „Wir freuen uns auf die anstehenden Aufgaben und hoffen, möglichst viele Siege für die Fans einfahren zu können. Das wichtige allerdings ist, die Saison auch finanziell unbeschadet zu überstehen. Über allem steht aber besonders in Zeiten der Corona-Pandemie immer noch eins: Die Gesundheit eines jeden.“ Von Axel Wronowski