CE Timmendorf: Eishockey-Saison wegen Corona vor dem Aus

Eine offizielle Absage vom Verband gibt es noch nicht. Doch die Chance, dass die Saison 2020/21 in der Eishockey-Regionalliga noch stattfinden kann, ist nach der Verlängerung des Teil-Lockdowns wegen hoher Corona-Zahlen bis zum 20. Dezember praktisch auf Null gesunken. „Natürlich wollen wir die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben, aber ehrlich gesagt rechne ich nicht mehr damit, dass gespielt werden kann“, sagt Michael Weissin, der Vorsitzende des CE Timmendorf. „Allerdings wäre es extrem wichtig, dass zumindest der Nachwuchs im Januar wieder trainieren und vielleicht in kleineren Turnierformaten auch noch spielen könnte.“ HSV und Salzgitter haben kein Eis mehr: Die Chancen dafür stehen jedoch alles andere als gut. Denn erste Regionalliga-Vereine haben schon jetzt keine Spielstätte mehr. Die vom Hamburger SV genutzte Eisbahn Stellingen ist bereits abgetaut, Gleiches gilt für die Halle in Salzgitter. Weitere Gemeinden wollen diesen Beispielen in den nächsten Tagen folgen. Lesen Sie auch: Eishockey: Timmendorf in der Corona-Warteschleife Timmendorf entscheidet kommende Woche: Die Gemeinde Timmendorfer Strand hat noch nicht entschieden, wie es im Eissport- und Tennis-Centrum (ETC) an der Ostsee weitergeht. „Wir befassen uns derzeit intensiv mit der neuen Landesverordnung, haben auch beide Eishockey-Klubs angeschrieben. Eine Entscheidung darüber, ob die Eisfläche abgetaut wird, werden wir dann in der kommenden Woche treffen“, sagt Gesine Muus, die Leiterin des Kurbetriebs. „So lange die Saison nicht offiziell abgesagt ist, klammern wir uns an jeden Strohhalm, hoffen weiter darauf, dass zumindest ein Trainingsbetrieb noch möglich sein wird“, sagt Michael Pohl, der Trainer des CE Timmendorf kämpferisch. Doch der 52-Jährige weiß auch, dass „eine Liga mit dauernden Spielverschiebungen oder -Absagen keinen Sinn macht“. Zumal die Vereine in der andauernden Corona-Krise auch nicht damit rechnen können, bald wieder vor Zuschauern zu spielen, und damit auch die nötigen Einnahmen für den Spielbetrieb fehlen würden. CET-Trainer Pohl: Aufgeben ist keine Option: Kapitulation ist für Pohl aber keine Option. „Natürlich ist die Situation sehr frustrierend, aber wir dürfen deshalb nicht in eine Schockstarre verfallen, sondern müssen eine Jetzt-erst-recht-Mentalität entwickeln“, erklärt der Ex-Profi. „Wir müssen die Zeit nutzen, schon für eine Saison 2021/22 vorzuplanen, die Vereinsstruktur verbessern und klare Signale setzen.“ Gespräche mit dem zweiten Timmendorfer Klub: Dabei will der CET-Coach „in alle Richtungen denken“ und auch das Gespräch mit dem zweiten Timmendorfer Eishockey-Klub, dem TESV, suchen. „Ich bin davon überzeugt, dass der Standort viele Möglichkeiten bietet. Wir können den Eishockey-Sport in der Region aber nur voranbringen, wenn wir alle miteinander arbeiten“, erklärt Pohl. Zuversichtlich stimmen ihn dabei auch die Eindrücke, die er bisher von seinen Beach Devils sammeln konnte. „Die Mannschaft hat mich sehr positiv überrascht. Die Jungs haben die Herausforderung Regionalliga angenommen, waren im Training alle unglaublich engagiert und diszipliniert. Deshalb ist es besonders bitter, dass die Corona-Pandemie sie jetzt so brutal ausbremst“, sagt der CET-Trainer. „Aber wir müssen und werden mit der Situation zurechtkommen und das Beste daraus machen.“ Ein Fünkchen Hoffnung auf eine Rückkehr aufs Eis haben die Kufen-Cracks von der Ostsee ja noch – auch wenn das von Tag zu Tag kleiner wird. Von Axel Wronowski