Hamburg droht mit Abbruch der Fußball-Saison

Der Hamburger Fußballverband hat bundesweit für einen Paukenschlag gesorgt: Als erster Landesverband hat der HFV in einem offenen Brief seines Präsidenten Dirk Fischer angekündigt, die Saison auf Landesebene abzubrechen, wenn ein Re-Start zum 27./28. Februar mit vorgeschaltetem Training vom 13. Februar an wegen des Corona-Lockdowns nicht möglich sein sollte. Meisterschaft nur als einfache Hinrunde: Fischer schrieb, dass bis zum Wochenende 27./28. Februar der Spielbetrieb in den Hamburger Ligen wieder aufgenommen werden sollte. Dann sei eine komplette Hinrunde noch möglich, nach der über Auf- und Abstieg entschieden werden könnte. Voraussetzung für den Re-Start ist nach Meinung des HFV-Präsidenten, dass die Mannschaften zuvor mindestens 14 Tage wieder im Training stehen. „Das heißt, sollte eine Öffnung der Sport-Anlagen im Bereich des HFV ab dem 13. Februar 2021 stattfinden, könnte die Meisterschaft (einfache Hinrunde) und der Pokalwettbewerb (LOTTO- und Holsten-Pokal) durchgeführt werden“, hieß es in dem Schreiben. Probleme bei Aufstieg in die Regionalliga und im DFB-Pokal: Sollte ein Trainingsbetrieb bis zum 13. Februar nicht möglich sein, „wird die Saison 2021/2022 am 1. Juli 2021 mit dem Stand 1. Juli 2020 neu begonnen; dann gäbe es in der Saison 2020/2021 keine Meister sowie keine Auf- oder Abstiege“, schrieb Fischer weiter. „Über eventuelle überregionale Auf- und gegebenenfalls Abstiege müsste gesondert entschieden werden.“ Es sei mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dem Norddeutschen Fußballverband (NFV) zu klären, „ob und in welcher Form Auf- und Abstiege in überregionale Staffeln überhaupt stattfinden werden“. Auch die Qualifikation zur DFB-Pokal-Hauptrunde muss bei einem Ausfall des Landes-Pokals geklärt werden. Lesen Sie auch: Verlängerter Lockdown: Das bedeuten die neuen Regeln für die Sportverbände SHFV: Kein Verständnis für den Hamburger Weg: Uwe Döring, Präsident des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV), reagierte so auf die Nachricht: „Ich bin sehr überrascht über das Vorgehen der Hamburger, und ich bin auch vom Kollegen Fischer nicht informiert worden. Ich verstehe nicht, warum sich die Hamburger da jetzt so unter Druck setzen, indem sie Fristen setzen und feste Termine mit allen Konsequenzen nennen. Das tut doch noch keine Not.“ Der SHFV mache sich natürlich auch Gedanken, diskutiere diese auch mit den offiziellen Stellen in den Ministerien und beim Landessportverband. Döring: „Bevor man so absolute Entscheidungen trifft, kann man doch auch Alternativmodelle entwickeln. Man könnte zum Beispiel in Turnierform spielen mit verkürzter Spielzeit, etwa auf 60 Minuten. Man kann auch die Saison bis Ende Juni nutzen – es gibt diverse Möglichkeiten.“ In der kommenden Woche wird sich der Geschäftsführende Vorstand des NFV mit der Thematik befassen. Am 23. Januar schließt sich dazu der SHFV-Vorstand zusammen. Von Jürgen Rönnau/dpa

Hamburg droht mit Abbruch der Fußball-Saison - Kritik aus SH