Handball in SH: So soll nach dem Lockdown wieder gespielt werden

Seit Monaten ruht der Spiel- und Trainingsbetrieb im Amateurhandball. Doch nach Videokonferenzen mit den Vereinen kann der Handballverband Schleswig-Holstein (HVSH) nun eine Perspektive für die Zeit nach dem Corona-Lockdown aufzeigen. Nach derzeitigen Planungen soll es nach Ostern mit Training in Klein-Gruppen und Mitte Mai mit dem Wettkampfsport losgehen. Der Landesverband hat in der vergangenen Woche sowohl im Senioren- als auch im Jugendbereich – dazu zählen die SH-Ligen und die Landesligen der Männer und Frauen sowie die SH-Ligen der männlichen und weiblichen A- bis C-Jugend – eine Umfrage bei den Vereinen gestartet, ob ein alternativer Spielbetrieb gewollt ist. Die Mehrheit stimmte für den Sport. Das freut HVSH-Geschäftsführer Sascha Zollinger: „Wir haben nicht damit gerechnet, dass so viele weiter spielen wollen.“ Er begrüßt zudem, dass es bei den einzelnen Vereinen und Mannschaften trotz Lockdown kaum Austritte gibt. „Die Handball-Familie hält zusammen.“ HVSH: Abfrage für offizielle Meldung soll noch folgen: Bei den Senioren haben insgesamt 85 Prozent der Vereine an der Befragung teilgenommen. Davon möchten in der SH-Liga der Männer 85 Prozent (elf von 13 Vereine) den Spielangeboten folgen, wenn das Infektionsgeschehen und die politischen Vorgaben es erlauben. In der Landesliga der Männer sind es 75 Prozent (21 von 28). Bei den Frauen ist das Ergebnis weniger deutlich, dennoch ist eine Tendenz zu erkennen: In der SH-Liga wollen 54 Prozent (sechs von elf) weiterspielen, eine Etage tiefer 64 Prozent (16 von 25). Das sei jedoch erst einmal nur ein Stimmungsbild, eine Abfrage für die offizielle Meldung würde noch folgen, erklärt Zollinger. Dann können sich die Vereine für eines der drei Modelle des HVSH entscheiden: Wer nicht mehr spielen will, beendet die Saison. Alle anderen werden in Freundschaftsspielen oder in einer Art Pokal-Modus freiwillig gegeneinander antreten. Alle Mannschaften, die aufsteigen möchten, spielen in einer Relegationsrunde. Lesen Sie auch Sportverbände in SH reagieren auf Perspektivplan zum Lockdown-Ausstieg Lübeck und Mölln: Sportvereine in SH wegen Lockdown in kritischer Lage Perspektivplan SH: LSV fordert schnellere Öffnung für Sportvereine Jugend-SH-Ligen: Großteil der Vereine stimmen für Spielbetrieb: Bei den SH-Ligen haben im Jugendbereich 90 Prozent der Vereine an der Befragung teilgenommen und deutlich für einen alternativen Spielbetrieb gestimmt. Bei den A-Jugend-Mädels war ein Anteil von 31 Prozent (vier von neun) der höchste der Vereine, die nicht mehr spielen wollen. Bei den Jungs stimmten dagegen 86 Prozent (12 von 14) für eine Fortsetzung. Wie die Jugend-Mannschaften allerdings ihre Qualifikation ausspielen, muss noch geklärt werden. „Im letzten Jahr mussten wir die Ligen setzen“, erklärt Zollinger. Eine Einordnung an grünen Tisch ist auch für diese Saison denkbar. Eine andere Möglichkeit wäre, die Qualifikation in die Saison zu integrieren oder eine alternative Lösung zu finden. Daran werde beim HVSH nun gearbeitet, sagt Zollinger. „Wir haben jetzt eine gute Perspektive für den Amateur-Handball“, erklärt der HVSH-Geschäftsführer. Denn auch 13 der 14 Kreisverbände hätten schon zugesagt, den Ligabetrieb nach diesem Modell fortzuführen. Einzig die Segeberger Handballer sind raus. Sie haben ihren Spielbetrieb im Januar vorzeitig beendet. Von Saskia Hassink