Der Start ins neue Jahr hat‘s in sich für Igor Wandtke: Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager mit dem Nationalkader im österreichischen Mittersill und einer stressigen Studienwoche in Hannover muss Lübecks Ausnahme-Judoka in der Klasse -73 kg heute ab 10 Uhr bei den Deutschen Einzelmeisterschaften im baden- württembergischen Ettlingen ran.
Von Idylle oder gar Romantik ist in der Kreisstadt am Rande des Schwarzwalds für den 23-Jährigen nichts zu spüren. Der Lehramts-Student (Sport/Mathematik) bekennt freimütig: „Dieser DM-Termin passt nicht unbedingt in meinen Terminkalender, denn ich muss ab Montag ja schon wieder in Hannover für die Uni ranklotzen.“
Dessen ungeachtet muss Wandtke heute auf der Matte zupacken, darf sich keine Blöße geben. Denn neben seinem ärgsten DJB-Rivalen Christopher Völk (TSV Abensberg) gehört er als Deutscher Meister 2012 und WM-Bronzegewinner von Rio 2013 mit dem deutschen Team in Ettlingen zu den Gejagten. „Ich kann hier nach den tollen Erfolgen im Vorjahr eigentlich nur verlieren“, weiß auch der frischgekürte „LN-Sportler 2013“, dessen klare Vorgabe lautet: „Finale ist Pflicht!“ Aufgrund der Setzung kann Wandtke vorher zum Glück nicht auf Völk treffen, hat aber reichlich Respekt vor seinem künftigen Bundesliga-Mitstreiter Julian Kolein (TSV Großhadern): „Auf den muss man aufpassen . . .“
Gestern Abend wurden in Ettlingen die ersten DM-Medaillen verteilt: Bei den Männern triumphierten Tobias Englmaier (TSV Großhadern/-60 kg), Sebastian Seidl (TSV Abensberg/-66 kg), Dimitri Peters (TuS Rotenburg/-100 kg), André Breitbarth (SFV Europa Braunschweig/+100 kg), bei den Frauen Katharina Menz (TSG Backnang/-48 kg), Sappho Coban (BC Karlsruhe/-52 kg), Luise Malzahn (SV Halle/-78 kg) und Franziska Konitz (SV Berlin 2000/+78 kg).
oel