MX Masters plant mit 21 Läufen in 2021

Die Nacharbeiten der coronabedingten „Short Season“ mit dem Finale im segebergischen Tensfeld waren gerade erst erledigt, da stand für Holger Zankel schon die nächste Saison des MX Masters quasi vor der Tür. In mehreren Videokonferenzen galt es für den Vorsitzenden des MCE Tensfeld, der zugleich Sprecher der Ausrichter ist, für 2021 die Termine unter den Motorsportclubs abzustimmen, gemeinsam mit dem ADAC als Veranstalter dabei den internationalen Motocross-Kalender zu berücksichtigen. Und nicht zuletzt, die richtigen Schlüsse aus den zurückliegenden Monaten zu ziehen. Dabei zeigte sich auch in den Gesprächen mit den Teams und Fahrern schnell, dass die coronabedingte Not-Variante 2020 ein bevorzugter Modus für 2021 ist. Erster Wertungslauf künftig jeweils schon am Samstag: Um in der „Short Season“ bei nur zwei verbliebenen Wochenenden mehr Rennen auf dem Weg zur Internationalen Deutschen Meisterschaft, dem MX-Masters-Titel fahren zu lassen, war auf beiden Strecken mit jeweils drei Läufen pro Klasse operiert worden. „Wir planen zwar 2021 wieder mit sieben Veranstaltungen und hätten so nach altem Zeitplan mit Training und Quali am Samstag und zwei Läufen am Sonntag 14 Läufe auf dem Weg zum Titel gehabt. Aber auch die Veranstalter haben erkannt, dass durch einen Lauf schon am Samstag der erste Tag aufgewertet und für die Zuschauer attraktiver wird“, weiß Zankel. Alle Rennen künftig immer im Livestream: Somit werden in der Masters-Klasse, dem Youngster Cup und dem Junior Cup 125 künftig drei Wertungsläufe pro Wochenende durchgeführt, nur im Junior Cup 85 gibt es weiterhin zwei Rennen. Ebenfalls beschlossen wurde als Erfahrung aus der „Short Season“, bei der keine Zuschauer an den Strecken erlaubt waren: Die Übertragung der Rennen per kostenlosem Livestream samt Hintergrundberichten und Interviews zählt künftig zum Standard auf allen sieben Strecken, „egal, ob Corona uns noch Zuschauerbeschränkungen bringt oder nicht“, so Zankel. Die Präsenz im Netz erhöht die Attraktivität der Serie schließlich nicht zuletzt auch für Sponsoren und Werbepartner. Größtenteils Zustimmung zum neuen Modus: Durch den neuen Drei-Läufe-Modus haben die Motocrosser mehr Fahrzeit, was auch den Startern aus der LN-Region größtenteils gefällt. Louis Höhr will ebenso wie Fynn-Niklas Tornau und Mike Stender alle Masters-Rennen fahren und findet das Konzept „gut, da der Samstag dadurch kürzer wird. Es ist anstrengender, was mir auch gefällt, denn dafür muss man arbeiten.“ Zudem biete das Rennwochenende „insgesamt mehr Action für alle, gerade für die Zuschauer“, so der 24-jährige Stockelsdorfer, dem als Nachteil nur einfällt, „dass das Risiko auszufallen und Punkte zu verlieren um ein Rennen höher ist“. Der 18-jährige Fynn-Niklas Tornau aus Jahnshof, der nach seinen Youngster-Jahren vor seiner Masters-Premierensaison steht und dafür auf Husqvarna wechselt, setzt ebenfalls darauf, „dass man noch mehr mit Ausdauer punkten kann“. Mike Stender sieht’s ähnlich. Der 29-jährige Eutiner, der in der Short Season 2020 mit 56 Punkten aus sechs Rennen auf Platz elf viertbester Deutscher und bester Norddeutscher war, merkt allerdings an: „Man hätte dafür aber auch das Preisgeld anheben können.“ Davide von Zitzewitz hauptsächlich im Enduro unterwegs: Davide von Zitzewitz hingegen fand den bisherigen Modus mit nur zwei Rennen „besser, aber solange es für alle gleich ist, ist es auch okay“. Der Karlshofer will ohnehin nur ausgewählte Rennen der Masters-Serie („wahrscheinlich Tensfeld und noch ein weiteres“) fahren, sich ansonsten auf die MX-Open-Serie (nur deutsche Fahrer, noch keine Termine) konzentrieren und wieder in der Enduro-DM-Serie „und zusätzlich in der EM-Serie“ starten. Der 28-Jährige hofft derweil eher kurzfristig, „dass die neuen Corona-Einschränkungen die Vorbereitungen auf die neue Saison nicht zu langweilig gestalten“. MX Masters: 8./9.5.: Dreetz (Brandenburg) 26./27.6.: Reutlingen (Baden-Würtemberg) 3./4.7.: Bielstein (Nordrhein-Westfalen – ohne MX Junior Cup 125) 17./18.7.: Tensfeld (SH – ohne ADAC MX Junior Cup 85) 14./15.8.: Möggers (Österreich) 4./5.9.: Fürstlich Drehna (Brandenburg) 11./12.9.: Gaildorf (Baden-Württemberg) NMX Nordcup: 10./11. April: Tensfeld 24./25. April: Sulingen 8./9. Mai: Albersdorf 15./16. Mai: Elstorf 29./30. Mai: Itterbeck 12./13. Juni: Vesterbaek (DK) 19./20. Juni: Mölln (Grambeker Heidering) 28./29. August: Uelzen 04./05. September: Elstorf 11./12. September: Northeim 18./19. September: Prisannewitz (Supercup mit MV) Nordcup-Saisonstart in Tensfeld nicht mehr Masters-Generalprobe: Zankel und seine Veranstalterkollegen hatten für die Masters-Serie 2021 – für die auch 2020-Sieger Jordi Tixier aus Frankreich mit dem Sarholz-KTM-Team bereits wieder gemeldet hat – zudem einige Verschiebungen im Kalender abzustimmen, um Überschneidungen mit den Rennen der Motocross-EM (15 Termine) und -WM (20) möglichst zu verhindern. Wovon indirekt auch sein MCE Tensfeld betroffen ist. Denn der Klub im Segebergischen hatte für den Auftakt der Nord-Meisterschaft (NMX Cup) am 10./11. April darauf spekuliert, dass eine Woche vor dem MX-Masters-Saisonstart in Dreetz mindestens ein Großteil der nationalen Spitze auf der Sandpiste in Tensfeld Rennpraxis sammeln würde. Doch nun wurde das Rennwochenende in Dreetz auf den 8./9. Mai verschoben. Grambeker Heidering eine Woche vor zweitem Masters-Wochenende: Der MSC Mölln kann hingegen darauf hoffen, dass die Nordcup-Rennen auf seinem Grambeker Heidering am 19./20. Juni viele Piloten als Generalprobe für die zweite Masters-Station eine Woche später in Reutlingen nutzen. Das Masters-Wochenende in Tensfeld, das vor Corona-Zeiten bis zu 10 000 Zuschauer anlockte, hat sich nicht geändert. Zankel und seine Helfer vom MCE Tensfeld können ihren Urlaub zur Vorbereitung des Spektakels für die Woche vor dem 17./18. Juli einreichen. Von Christian Schlichting