Laura Ludwig ballte die Faust, schloss Margareta Kozuch kurz und knapp in die Arme. Die Olympiasiegerin hat mit ihrer neuen Partnerin das frühe Aus bei den Deutschen Beachvolleyball-Meisterschaften in Timmendorfer Strand abgewendet. Nach der Auftakt-Niederlage gegen die an Nummer 13 gesetzten Overländer Zwillinge Lena und Sarah bezwangen die Hamburgerinnen im zweiten Gruppenspiel Christina Aulenbrock/Sandra Ferger (VfL Oythe) in zwei Sätzen (21:18, 21:11) und stehen am Samstag im Achtelfinale.
Kozuch: „Die Leichtigkeit erarbeitet“
Das Entscheidungsspiel, es war gerade im zweiten Satz die Rückkehr zur Leichtigkeit. „Wir haben uns die erarbeitet. Das war das erste Finalspiel, dass wir gewonnnen haben. Ab jetzt kommen nur noch Endspiele. Das gute Gefühl nehmen wir mit“, erklärte Kozuch, die im zweiten Spiel ihre Schulterprobleme nicht mehr verbergen wollte. Ein grüner Tapeverband zierte ihre linke Schulter. „Klar hat uns das zuletzt eingeschränkt, wir mussten unseren Trainingsrhythmus ändern. Wichtig ist, dass wir jetzt bei uns bleiben und die Ruhe bewahren“, sagte Kozuch. Trainer Jürgen Wagner wurde da etwas deutlicher: „Die letzten zehn Tage konnten die Mädels nicht trainieren. Das hat man in den Abläufen gesehen.“ Kozuch/Ludwig spielen am Samstag im Achtelfinale (9.30 Uhr) gegen Mealnie Gernert/Elena Kießling.
Der Zeitplan
Samstag
9.30 - 19.00: Hauptfeldspiele; Frauen/Männer
ab 12.30: Viertelfinale; Frauen/Männer
14.00: Fernando Brandao in der TK-Fitnesslounge
ab 16.30:Halbfinale; Frauen
19.00:Ginga-Workout mit Fernanda Brandao, Kurpark
21.00: NDR 2 Beach Party; Center Court
23.30:Feuerwerk; Seebrücke
Sonntag
9.00: Halbfinale; Männer
10.00: Spiel um Platz 3; Frauen
11.00: Spiel um Platz 3; Männer
12.15: Finale; Frauen
13.30: Finale; Männer
Borger/Sude straucheln
Die Hamburgerinnen waren nicht die einzigen Topfavoriten, die am erstren Tag strauchelten. Auch die topgesetzten Karla Borger/Julia Sude müssen nach einer 1:2-Niederlage (18:21, 21:15, 9:15) gegen die an neun gesetzten Leonie Klinke/Lisa-Sophie Kotzan (Stuttgart/Berlin) im zweiten Gruppenspiel den Umweg über das Achtelfinale nehmen. „Den hätten wir uns gern erspart, aber das wirft uns nicht um. Das ist meine 15. DM-Teilnahme, da habe ich schon oft am ersten Tag verloren. Wir sind die Erfahrenen. Der Sonntag bleibt das Ziel, wir wollen um die Medaillen spielen.“ Sude machte vor allem der „extrem harte Sand“ zu schaffen, „ich habe vor dem ersten Spiel deshalb schon zur Harke gegriffen“.
Überraschungsteam Klinke/Kotzan
Neben dem Überraschungsteam Klinke/Kotzan machten noch die Titelverteidigerinnen Victoria Bieneck/Isabel Schneider (Hamburg) und das Nationalteam Sandra Ittlinger/Chantal Laboureur (Stuttgart) sowie Kim Behrens/Cinja Tillmann (Hildesheim) perfekt.
Thole/Wickler mit Fußball-Qualitäten ins Viertelfinale
Zwei Spiele, zwei souveräne Siege: Bei den Männern sind die Vizeweltmeister Julius Thole und Clemens Wickler weiter auf Kurs Titelverteidigung. Im zweiten Spiel des Tages besiegten die Hamburger Lukas Pfretzschner/Robin Sowa locker in 44 Minuten mit 2:0 (21:15, 21:16). „Wir hatten nur im ersten Satz des ersten Spiels einige Probleme, seitdem gelingt uns es gut, die Spannung aufrecht zu erhalten“, freute sich 2,05-m-Riese Thole, der sogar mit Fußballer-Qualitäten glänzte. „Normalerweise kann er das nicht. Wenn er weiter so spielt, kommen wir noch ganz weit“, grinste Wickler. Das Duo schaffte so den Direkteinzug ins Viertelfinale am Samstag. „Man merkt schon, dass die Saison lang war, die Körner weniger werden. Wir sind nicht mehr so fit wie zur WM in Hamburg. Aber für Timmendorf und eine Woche später Rom reicht es noch. Wenn wir auf dem Center Court stehen, gibt das Adrenalin extra. Wir haben hier Riesenbock, zu spielen“, erklärte Wickler.
Mackerodt: „Samstag kommt eine Karawane aus Hamburg“
Tour-Organisator Frank Mackerodt war mit dem Zuschauerzuspruch am ersten tag zufrieden. „Wir hatten in der Spitze auf dem Center Court bis zu 4500 Fans. Die Stimmung, auch auf den Nebencourts, war genial. Für den Freitag ist das überragend.“ Am Samstag erwartet er ganztägig einen mit 6300 Plätzen ausverkauften Center Court. „Da kommt eine Karawane aus Hamburg. Die 1400 Kaufkarten sind auch alle weg.“ Die gute Botschaft: Für die restlichen 4900 Plätze ist der Eintritt frei.
Von Jens Kürbis