Vendée Globe: Boris Herrmann holt 7200 Fans an Bord

Der Hamburger Boris Herrmann hat kurz vorm Ziel der Weltumseglungsregatta Vendée Globe seine Community an Bord geholt. Am Sonntagabend lauschten 7200 aus der ganzen Welt von New York über Hamburg bis Berlin zugeschaltete Fans und Förderer seinen Schilderungen von Bord der „„Seaexplorer - Yacht Club de Monaco“. „Das ist total aufregend, dass mir so viel Menschen die Daumen drücken. Das gibt mir Energie für den Schlussspurt. Ihr tragt mich bis ins Ziel“, sagte Herrmann, der mit seiner Ankunft vor der französischen Atlantikküste von Les Sables-d’Olonne am Mittwochabend rechnet. Lesen Sie auch: Stürmisches Finale auf Knien Herrmann zufrieden mit der Position: Der Hamburger verriet im Chat dabei auch, dass er total aufgeregt sei, wenn er aller drei bis vier Stunden den Refresh-Button für das Tracking der Boote drücke, um seine Position zu erfahren. Am Sonntagabend (18 Uhr) lag er an Position drei. Auf den neuen Spitzenreiter Louis Burton („Bureau Vallée 2“) hatte Herrmann rund 49 Seemeilen Rückstand. Zum zweitplatzierten Charlie Dalin (Apivia“), der weiter östlich segelt, fehlten nur noch 36 Seemeilen. Gut 80 Seemeilen hinter Herrmann ist Thomas Ruyant („LinkedOut“). Herrmann: „Ich bin zufrieden mit der Position.“ Lesen Sie auch: Lübecker Felix Oehme sieht gute Chancen für Boris Herrmann Speed-Race auf der Zielgerade: Herrmann verriet dabei auch seine Taktik im Finale: „Ich sehe zu, dass ich so schnell wie möglich in den Norden komme, wo die stärkeren Winde sind.“ Auf der Höhe von Brest will der 39-Jährige umlegen. „Und dann kommt es am letzten Tag auf einer 450 Seemeilen langen Zielgerade zum Speed-Race. Das wird super spannend. Dann entscheidet, wer die besten Foils, die besten Segel hat.“ Herrmann rechnet auch damit, dass es ein enger Zieleinlauf wird. „Da kann es auf ein, zwei Stunden ankommen.“ Lied für Herrmann: „Boris Flieg!“: Der Hamburger hat weiterhin Siegchancen, da ihm als einziger im Spitzen-Trio noch eine sechsstündige Zeitgutschrift erwartet, die er im Ziel von seiner Gesamtsegelzeit abziehen darf. „Ich bin relativ entspannt. Ich habe die letzte Nacht gut geschlafen, jetzt scheint ein bisschen die Sonne. Das Boot hat einen guten Speed. Es läuft einfach“, berichtete Herrmann, dem jetzt sogar ein Lied gewidmet wurde. Frank Schönfeldt, Hamburger Segelmacher, 38-facher Deutsche Meister in diversen Bootsklassen und als Liedermacher bestens bekannt, hat Herrmann einen neuen Song geschenkt: „Boris Flieg!“ Er soll Herrmann mit ins Ziel tragen. Von Jens Kürbis