VfB Lübeck schlägt KFC Uerdingen 1:0

Der VfB war am Samstag auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen,weil Magdeburg (2:1 gegen FCB II) und Lautern (2:1 in Zwickau) ihre Spiele gewonnen hatten, mit einem klaren Sieg hätte der VfB an diesem Sonntag aber bis auf Rang 16 klettern können. Am Ende war es immerhin ein 1:0 gegen den KFC Uerdingen durch ein wunderhübsches Tor von Ersin Zehir. Das reichte für Platz 17. Erst am Montag, 16.11., geht es für den VfB weiter, dann auswärts bei Mitaufsteiger SC Verl. Traumhafte Bedingungen beim Geisterspiel: Sonne über der Lohmühle, perfektes Fußballwetter – Traumbedingungen auch für alle Fans. Aber die Ränge waren leer, die Lohmühle erlebte ihr erstes Geisterspiel, coronabedingt waren nur rund 270 Personen im Stadion, weniger als zugelassen, weil TV-Sender Magenta sein Kontingent nicht voll ausschöpfte. Aber entscheidend waren ja ohnehin die 22 Akteure auf dem Platz – und die elf davon in Grün-Weiß waren dieselben, die eine Woche zuvor (in rot-weiß) in Köln beim 2:0, dem ersten Drittligasieg des VfB, die Startelf gebildet hatten. Landerl vertraut der Köln-Elf: Never change a winning team, hatte Rolf Landerl entschieden. Die „Dreifach-Sechs“ im Mittelfeld hatte sich bewährt – mit Sven Mende als zentraler Station, der gegen den KFC sein 100. Spiel für den VfB bestritt, mit Osarenren Okungbowa dahinter, der nach dem Köln-Spiel als erstrer VfBer in die „Elf der Woche“ beim Fachmagazin Kicker gewählt worden war, mit Pascal Steinwender auf der rechten Seite, der für so viel Wirbel gesorgt hatte in der Dom-Stadt. Und auch auf der Bank gab es nur eine Veränderung. Nico Rieble kehrte dorthin nach Verletzung zurück, Tim Weißmann fiel dafür raus. Ryan Malone, der seine Rotsperre abgebrummt hatte, war ebenso wenig im Kader, wie erneut Patrick Hobsch und Marvin Thiel. Uerdingen mit den ersten Chancen: Uerdingen aber war ein anderes Kaliber als Köln. Der KFC stand kompakter, war enger an den VfBern. Und hatte auch die ersten Chancen. Peter van Ooijen fackelte vom Sechzehner nicht lang, aber sein Schuss wurde zur Ecke abgefälscht (8.), dann war es Muhammed Kiprit, der unbedrängt aus 16 Metern über das VfB-Tor schoss. Da war die grün-weiße Abwehrzentrale viel zu offen. KFC-Kapitän fast mit dem Eigentor: Und der VfB? Der hatte Mühe, sich zu wehren. Van Ooijen über links und der schnelle Christian Kinsombi über rechts sorgten für Unruhe. Der VfB bekam wenig Konstruktives zu Wege, versuchte es fast immer über rechts und Steinwender, war bei Ecken weniger kreativ (Röser) als in Köln. Den ersten Schuss aufs Gäste-Tor gab Yannick Deichmann nach einer halben Stunde ab – aus spitzem Winkel und ungefährlich. Richtig scharf machte der KFC den Ball nur einmal selbst, als nach scharfer Deichmann-Hereingabe Kapitän Assani Lukimya den eigenen Pfosten traf (33.), den Nachschuss von Ersin Zehir konnte Keeper Hidde Jurjus dann festhalten.. Zehir trocken zum 1:0 in den Winkel: Nach der Pause versuchte es der VfB etwas offensiver, verschob mehr in Richtung KFC-Sechzehner, das sah jetzt besser aus. Und es wurde belohnt. Freistoß für den VfB, 25 Meter leicht halblinks – wurde abgeblockt. Aber Mirko Boland bekam die Kugel noch einmal, passte, kurz auf Ersin Zehir, der parallel zum Sechzehner ein paar Schritte lief, dann trocken einfach mal mit rechts abzog – und den Ball oben links im KFC-Tor versenkte (56.). Ein Klassetreffer!. VfB unter Druck: Einfach lang hinten raus: Klar, dass die Gäste reagierten, aktiver wurden, der VfB stand zunehmend unter Druck, schlug die Bälle oft einfach lang hinten raus, in der Hoffnung, dass Deichmann oder Röser mal für Entlastung sorgen konnten – oder vielleicht Thorben Deters, der für Steinwender ins Spiel kam (76.), genau wie später Soufian Benyamina. Am Ende reichte es zum ersten VfB-Heimsieg in der 3.Liga – und der war dann unterm Strich ein Sieg des Willens und der Einsatzbereitschaft und nicht unverdient. Der enorme Einsatz reichte sogar bis auf die Trainerbank, die Co-Trainer Lukas Pfeiffer per Roter Karte verlassen musste. So spielte der VfB: Raeder – Riedel, Grupe, Okungbowa – Seinwender (76. Deters), Zehir, Mende, Boland, Hertner (89. Rieble) – Röser (81. Benyamina), Deichmann Das Spiel in Bildern Von Jürgen Rönnau