VfL-Chef Pankofer: „Werden die Saison irgendwie schaffen, aber ein Schaden bleibt“

Mit einem Auswärtssieg in Großwallstadt, dem ersten nach sieben Jahren, hatten sich die Zweitliga-Handballer des VfL Lübeck-Schwartau aus dem alten Jahr verabschiedet. Bis zum 11. Januar ist jetzt Zeit, die Akkus aufzuladen. In der zweiten Januar-Woche geht’s mit dem Training weiter. Insgesamt fünf Wochen sind es noch bis zum Re-Start nach der WM-Pause, dem ersten 2021-Punktspiel bei Aufsteiger TuS Fürstenfeldbruck. Waschul & Co. stehen nach 13 von 36 Spielen auf Platz fünf in der Tabelle. Daniel Pankofer zieht eine Zwischenfazit. Der VfL-Geschäftsführer über .... . . das erste Saisondrittel: „Mit Platz fünf bin ich super zufrieden. Sechs Siege in sieben Spielen – zu Hause sind wir wieder eine Macht. Und das ohne Zuschauer. Auswärts passt es noch nicht. Da gab es nur eine gute Partie in Dresden. Keine Frage: Da ist das größte Steigerungspotenzial.“ . . . Corona: „Da ist es zu früh, ein Fazit zu ziehen. Die Thematik wird uns mit allen Facetten bis zum Saisonende begleiten. Es war und ist für die Mannschaft belastend, verlangt uns allen viel ab. Aber auch für das Team dahinter ist es extrem anstrengend. Hygienekonzept, Corona-Tests, Geisterspiele – Planungen, die heute noch aktuell waren, landeten am nächsten Tag in der Tonne. Vieles war und bleibt Neuland. Wir haben aber viele Sachen gut gemacht, sind bis jetzt vernünftig durchgekommen.“. . . Einschränkungen: „Fans, Sponsoren – alle haben geholfen, dass es weitergeht. Dafür sind wir sehr dankbar. Dazu zählt auch das Thema Gehaltsverzicht (20 Prozent vom Bruttogehalt, d. Red.), das alle – Spieler, Mitarbeiter, Trainer, Geschäftsführer – betrifft. Auch die Hilfen von Land (100 000 Euro, d. Red.) und Bund (gut 250 000 Euro für Zuschauerausfälle, d. Red) gehören dazu. Ohne diese Hilfen hätten wir die finanziellen Ausfälle nicht abfedern können.“. . . Gehälter: Die wurden pünktlich gezahlt. Und wir tun alles dafür, dass das so bleibt.“ . . . Geisterspiele: „Noch im Sommer hätte sich keiner vorstellen können, dass so etwas kommt. Jetzt sehnen wir alle den Tag herbei, wenn wir die nervenden Masken ablegen können, wieder volle Hallen haben. Aber das wird wohl bis zum Saisonende nicht passieren. Ich rechne noch mindestens bis Ende Februar mit Geisterspielen, hoffe danach auf Lockerungen. Aber eine ausverkaufte Hansehalle wird es in dieser Saison nicht mehr geben. Da bin ich mir sicher.“. . . den finanziellen Schaden: „Wir werden die Saison irgendwie schaffen. Fest steht aber: Ein Schaden bleibt, das steht außer Frage. Offen ist, wie hoch. Das hängt von Spielen mit Zuschauern ab, von Sponsoren, ob sie an Bord bleiben, wie sie durch die Krise kommen. Und es hängt auch von weiterer Hilfe durch Bund und Land ab.“ Tabelle: Rang 5, 16:10-Punkte, 340:322 Tore. Heimbilanz: 12:2-Punkte (nur eine Niederlage gegen Gummersbach); drittbestes Liga-Team. Auswärtsbilanz: 4:8-Punkte; Platz 12. Zuschauer: 1710 in 7 Heimspielen (Schnitt 244); davon vier Geisterspiele. Bester Werfer: Julius Lindskog Andersson (60/27 Tore). Abwehr: 24,76 Gegentore im Schnitt; drittbestes Team nach Rimpar und Gummersbach. Torhüter: Dennis Klockmann (133 Paraden/12 Siebenmeter – Platz 6 der Liga); Nils Conrad (45/3).. . . Saisonabbruch: „Ich sehe keinen Grund, dass die Saison nicht zu Ende gespielt werden sollte.“. . . Impfpflicht: „Erst einmal bin ich froh und glücklich, dass wir bis jetzt keinen Corona-Fall im Team hatten. Zum Thema Impfung: Da haben andere Priorität: die Älteren, Ärzte, Pflegepersonal, Erzieher, Lehrer. Aber: Falls es bei uns zum Thema Impfen kommt, muss das jeder selbst für sich entscheiden. Eine Impfpflicht wird es nicht geben.“ VfL Lübeck-Schwartau: Alle Fakten zur Saison 2020/21 im Überblick Das sind Schwartaus 18 Handball-Profis der Saison 2020/21 Jobs, Hobbys, Vita, Spitznamen – So ticken die 18 VfL-Spieler Klub 111 bleibt Topsponsor bei den Schwartauer Handballern Der VfL im Leistungstest: Wie fit sind Versteijnen & Co.? Team im Team: So ticken Schwartaus Torhüter . . . sieben auslaufende Verträge (Glabisch, Schult, Raguse, Kasch, Waschul, Versteijnen, Schrader) am Saisonende: „Wir gehen jetzt im Januar mit den Trainern in die intensive Kader-Planung, werden mit den Vertragsgesprächen mit den Spielern beginnen. Je eher, desto besser.“. . . den Hallenumbau: „Die Beleuchtung ist installiert. Und es bleibt dabei: Baustart für den Hallenanbau soll im Sommer sein. Bauherr ist aber die Stadt, nicht wir.“ Von Jens Kürbis

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