Volleyball: VSG Lübeck hat die 3. Liga im Visier

Die Volleyballer der VSG Lübeck fühlen sich durch den langwierigen Lockdown und den jetzt verfügten Saisonabbruch empfindlich ausgebremst und schließen Spätfolgen nicht aus. Von ihren ambitionierten Zielen lassen sie sich deshalb aber nicht abbringen. Nach Verjüngungskur ist das Ziel die 3. Liga: Für die Verantwortlichen der Spielgemeinschaft aus Lübecker Turnerschaft und TG Rangenberg gibt es nun vor allem Klarheit und zumindest in einigen Bereichen Planungssicherheit. „Wir starten – wenn hoffentlich im Spätsommer die Saison neu beginnt – wieder in der Regionalliga und gehen davon aus, dass wir mit einem kaum veränderten Kader antreten können“, sagt Thomas Kranz als Leiter der VSG. Die Mannschaft habe erst im vergangenen Sommer eine Verjüngungskur durchgemacht, war mit zwei Siegen und zwei Niederlagen in die Saison gestartet und soll sich zunächst weiter in der Regionalliga etablieren. „So in drei, vier Jahren, wollen wir dann in die 3. Liga hoch“, formuliert Kranz. „Das muss das Ziel sein.“ Saisonabbruch ist für VSG Lübeck finanziell zu verkraften: Finanziell ist der Saisonabbruch für die VSG mit seinen knapp 300 Mitgliedern kein Rückschlag. Von den etwa 3000 Euro Kosten, die für eine Regionalliga-Spielzeit laut Kranz anfallen, wird einiges übrig bleiben. Nicht entstandene SR-Kosten werden rücküberwiesen, auch Fahrtkosten fallen nicht an. Strittig ist noch, ob die Verbandsgebühren – zumindest teilweise – erstattet werden. Erst in der 3. Liga würden die Aufwendungen deutlich höher und auch die Zuschauereinnahmen ein bedeutsamerer Aspekt, so Kranz: „Da ist das Ganze schon viel mehr ein Event, wir hatten zuletzt hingegen nur zwischen 30 und 60 Zuschauer.“ Sorge um mühsam angeworbene Nachwuchsspieler: Auf dem Weg Richtung 3. Liga kann die VSG schon jetzt mit Niko Melchert, Birger Pommerenke und Finn Degner auf drei Eigengewächse im elfköpfigen Kader setzen, hat dennoch die Jugendarbeit weiter intensiviert und dabei die Attraktivität der Beach-Variante genutzt. „Das Jugend-Konzept ist klar ausgerichtet auf Beach im Sommer und Halle im Winter“, betont Kranz. „Aus dem vergangenen Sommer haben wir knapp 30 Jugendspieler aus dem Sand mit in die Halle genommen.“ Doch nun ist die Sorge groß, dass längst nicht alle noch dabei sind, wenn’s wieder losgeht. „Einige haben jetzt ein Dreivierteljahr nicht mehr trainiert, diese Zeit auch auf dem Weg vom Jugend- zum Herrenspieler verloren“, sagt er über mögliche Spätfolgen des Lockdown. Immerhin sieht er „sehr gute Chancen“ für einen Neustart in Kleingruppen im Freien nach Ostern. Dass dabei mehr Trainerstunden anfallen werden, nimmt er in Kauf, wenn so die Rückkehr zum Baggern und Pritschen gelingt. Alternative Spielrunde für Hallenvolleyballer im Freien angedacht: Von Seiten des Deutschen Volleyballverbandes ist auch ein Angebot parallel zur Beachsaison geplant. Angedacht ist eine Spielrunde für Hallenvolleyballer, vermutlich ebenfalls an der frischen Luft, vornehmlich wohl auf Rasenflächen. Der DVV hat dafür das Projekt „VEREINt zurück“ initiiert, mit verschiedenen Varianten der Hallenregeln, die im Baukastenprinzip entsprechend der Gegebenheiten im Landesverband oder einer Region angewendet werden können. Der SHVV hat seine Klubs für den 1. März zu einer Videokonferenz eingeladen. Dann soll das Projekt vorgestellt und über die Ausgestaltung in Schleswig-Holstein diskutiert werden. Von Christian Schlichting