Badminton-Bundesliga beendet Punktspiel-Saison

Die bereits vorgemerkten Termine für die sieben ausstehenden Punktspiele der Saison können die Badmintonspieler des TSV Trittau wieder streichen. Im Anschluss an seine jüngste Videokonferenz über die Konsequenzen der Corona-Pandemie für den Bundesligaspielbetrieb hat der Deutsche Badminton Ligaverband (DBLV), seit dieser Saison als Interessengemeinschaft der Erst- und Zweitligisten zuständig für den Spielbetrieb, die Spiele der Hauptrunde endgültig abgesagt. Ein Deutscher Mannschaftsmeister soll im Frühsommer dennoch sportlich ermittelt werden, am 19./20. Juni ist dafür das in den vergangenen Jahren etablierte „Final-Four“ vorgesehen. Die vier Halbfinalisten sollen in zwei Qualifikationsturnieren ermittelt werden, die im Zeitraum zwischen dem 10. April und 13. Juni stattfinden können. DBLV-Präsident sieht „gelungenen Kompromiss“: DBLV-Präsident Arno Schley, der noch Anfang Februar auf die Fortsetzung der Saison gehofft hatte, spricht von einer Entscheidung, mit der die Badminton-Bundesligisten „ihrer Verantwortung in Pandemie-Zeiten zur Reduzierung der Reisen und Einschränkung der Kontakte gerecht geworden“ sei. Die Ermittlung des Deutschen Meisters mit Veranstaltungen sei „sowohl sportlich als auch im Hinblick auf die Corona-Situation ein gelungener Kompromiss“. Der Trittauer Bundesligaspieler Jonathan Persson, der den TSV bei der Videokonferenz vertrat, findet die Entscheidung „in jedem Fall besser als einen normaler Ligenbetrieb, bei dem auf uns noch sieben Spieltage und die Playoffs zugekommen wären auf dem Weg zum Final Four“. Schwierige Termin-Findung: Die genaue Ausgestaltung und Terminierung der Qualifikationsturniere lässt allerdings noch auf sich warten. Zum einen, weil am Tag nach der DBLV-Tagung der Badminton-Weltverband BWF den Qualifikationszeitraum für die Olympischen Spiele bis zum 1. Juni verlängert hat. Daraus ergibt sich, dass viele internationale Turniere für die Top-Spieler mit Tokio-Ambitionen bis drei Wochen vor dem Final Four Vorrang haben. Allein das schränkt die Terminierung der Qualifikationsturniere ein, „da blieben leider nur noch wenige Wochenenden übrig“, bestätigt Schley. Auch die Pandemie-Lage und die daraus resultierenden Reisebeschränkungen dürften bei der Terminwahl eine Rolle spielen. Trittau plant Teilnahme an Qualifikationsturnieren: Zudem haben die zehn Erstligisten noch bis zum 1. März Zeit, um sich verbindlich für die Turniere anzumelden. Während der Konferenz hatte sich abgezeichnet, dass aktuell sieben Klubs interessiert sind. Der 1. BC Beuel und der TSV Neuhausen-Nymphenburg äußerten sich „eher ablehnend“, so DBLV-Chef Schley, der von Lüdinghausen noch keine Stellungnahme hat. Für den TSV Trittau erklärt Abteilungsleiterin Sabina Persson auf Nachfrage: „Wir werden wohl teilnehmen. Nun gilt es aber zunächst mit den Spielern zu sprechen, die zur Verfügung stünden.“ Final-Four-Bewerbung aus Cloppenburg: „Acht Vereine wären für die Qualifikationsturniere eine ideale Konstellation“, sagt Schley. Bleibt es bei sieben Vereinen, ist mit einem Dreier- und einem Vierer-Turnier jeweils an einem Wochenende zu rechnen. Über die Austragungsorte der Qualifikationsturniere entscheidet der DBLV-Vorstand nach Eingang der Bewerbungen. Die beiden besten Teams jedes Turniers wären fürs Halbfinale des Finals Four am 19. Juni qualifiziert. Auch hier steht der Spielort noch nicht fest, eine Bewerbung liegt aber aus Cloppenburg vor, bestätigt Schley. Keine Absteiger, aber Aufsteiger möglich: Entschieden wurde zudem, dass es in den Bundesligen keine Absteiger geben wird. Ein Aufstieg aus der 2. Bundesliga soll möglich sein, so dass die 1. Liga in der nächsten Saison mit maximal elf Mannschaften an den Start geht. Einziger Bewerber ist Fun-Ball Dortelweil, „abzuwarten bleibt natürlich, ob ansonsten alle Klubs weiterhin erstklassig spielen wollen“, so Schley. Auch Aufsteiger in die 2. Bundesliga sind möglich, aktuell ist allein das Interesse von 1. BC Wipperfeld II verbrieft. In den beiden Zweitliga-Staffeln Nord und Süd sind in der Saison 2021/22 maximal zwölf Mannschaften denkbar. Von Christian Schlichting