Drittliga-Handballern der HSG Ostsee droht der Saisonabbruch

Nach der Entscheidung vom Montag, den Spielbetrieb in den 3.Ligen der Männer und Frauen sowie den Jugend-Bundesligen über den Januar hinaus bis zum 28. Februar auszusetzen, teilte der Verband den Klubs nun mit, dass die Drittliga-Saison nur fortgesetzt wird, wenn der Spielbetrieb auch tatsächlich anschließend im März wieder aufgenommen werden kann. Neustart im März fraglich: Daran aber zweifeln viele Vereinsverantwortliche. Nicht zuletzt, weil derzeit längst nicht in allen Bundesländern ein Training möglich ist (Hamburg beispielsweise hält alle Schulsporthallen rigoros geschlossen). Und ein „Kaltstart“ sei nicht zu verantworten, die Spieler müssten etwa drei Wochen lang wieder „auftrainieren“ vor einem Wettkampf, heißt es. Zweitliga-Aufsteiger sollen sportlich ermittelt werden: Kommt es zum Saisonabbruch, soll immerhin noch die Aufstiegsfrage sportlich entschieden werden. Vereine, die den Sprung in die 2. Liga anstreben, müssen sich deshalb bis zum 15. März erklären. Mit ihnen soll dann „im April/Mai“ eine Aufstiegsrunde über alle vier Staffeln hinweg durchgeführt werden, möglichst mit Hin- und Rückspielen und abhängig von der Anzahl der Teams in einer oder mehreren Gruppen oder alternativ im Best-off-Modus. Keine Absteiger und 80 Drittligisten in Saison 2021/22: Ein Aspekt, der für Drittligist HSG Ostsee nicht von Bedeutung ist. „Da haben wir keinerlei Ambitionen“, betont der Sportliche Leiter Frank Barthel. Interessanter war für ihn während der „Schalte“ mit mehr als 120 Teilnehmern aus 72 Vereinen, dass es – egal ob die Saison (in einfacher Runde) beendet wird oder nicht – erneut keine Absteiger geben wird. In der Vorsaison hatte die HSG als Tabellenletzter von dieser Regelung profitiert. Weil erneut acht Oberligisten in die 3. Liga aufsteigen dürfen, sollen dann 80 Mannschaften in mehrere kleine Staffeln (maximal zehn Teams) nach regionalen Gesichtspunkten aufgeteilt werden. Was auch für die HSG den angenehmen Nebeneffekt haben wird, dass – anders als in dieser Saison – keine Auswärtsfahrten bis nach Sachsen-Anhalt anstehen. Bis zur Saison 2023/24 soll die Zahl der Drittligisten durch vermehrte Abstiege wieder auf 64 schrumpfen. Start der nächsten Saison schon Anfang August: Die kommende Saison 2021/22 soll bereits am ersten Wochenende im August beginnen, was nur im Norden wegen der frühen Sommerferien kein allzu großes Problem bedeutet. „Die 3. Liga ist vielerorts – wie bei uns – eine Spielklasse auch für die A-Jugendlichen. Mit dem Saisonstart inmitten der Ferien trägt der DHB dieser Tatsache leider überhaupt nicht Rechnung“, kritisiert Barthel. Aber auch für die HSG ergeben sich aus den Planungen des DHB Probleme. DHB will sich nicht an Kosten der Corona-Tests beteiligen: Denn der Verband fordert – egal ob’s noch im März weitergeht oder erst im August – vor jedem Spiel einen Corona-Schnelltest. An den Kosten dafür will sich der DHB nun aber nicht mehr beteiligen. „Das hörte sich schon mal ganz anders an“, kritisiert HSG-Geschäftsführer Peer Grenke-Klimstein und verweist auf die Drittliga-Runde im November, als die Finanzierung der Testungen über „Vereine, Überbrückungshilfen, Anteil DHB“ vorgesehen war. Nun habe der DHB lediglich angeboten, über eine von ihm organisierte Sammelbestellung die Kosten durch eventuelle Mengenrabatte zu reduzieren. Von Christian Schlichting