Keine Handball-Spiele in 3. Liga bis Ende Februar

Der Deutsche Handball-Bund hat festgelegt, den Spielbetrieb in den 3. Ligen und den Jugend-Bundesligen über den Januar hinaus für einen weiteren Monat auszusetzen. Darüber haben Präsidium und Vorstand am Montag, 11. Januar, die Vereine informiert. Die Nachricht kam einen Tag, bevor sich die Drittligisten am Abend des 12. Januar in einer Telefonkonferenz zusammenschalten werden. HSG-Chef: Entscheidung „absolut richtig“: Peer Grenke-Klimstein von der HSG Ostsee war denn auch etwas überrascht, als die Information aus der DHB-Zentrale in Dortmund in seinem Email-Postfach einging. In dem DHB-Schreiben heißt es mit Verweis auf „nach wie vor hohe Infektionszahlen“, dass Präsidium und Vorstand „gemeinsam und einstimmig beschlossen“ hätten, dass das Wettkampfgeschehen in der 3. Liga der Männer und Frauen sowie in der Jugendbundesliga männlich und weiblich bis zum 28. Februar ausgesetzt bleibt. Der Geschäftsführer der HSG war davon ausgegangen, dass die Verlängerung des Spiel-Stopps bei der Telefonkonferenz besprochen würde, zu der die Drittligisten einen Tag später ab 20.15 Uhr verabredet waren. „Aber die Entscheidung ist absolut richtig und wäre in der Runde der Drittligisten nicht anders ausgefallen“, betont er. Der DHB hat als Veranstalter die alleinige Entscheidungsbefugnis. Anfang November hatten sich die Männer-Drittligisten noch in einer zweieinhalbstündigen Sitzung beraten, bevor der Spiel-Stopp bis Jahresende beschlossen wurde, die Verlängerung bis Ende Januar verfügte dann aber bereits der DHB im Alleingang. Grenke-Klimstein erwartet Saison komplett ohne Zuschauer: Der weitere Umgang mit der Saison 2020/21 werde in den zuständigen DHB-Gremien beraten, heißt es beim Verband, der auch auf die Videokonferenzen der nächsten Tage verweist. „Es ist ein gutes Signal, dass wir weiter in Kontakt bleiben und aus erster Hand informiert werden“, sagt Grenke-Klimstein, der keine finanziellen Auswirkungen der aktuellen Entscheidung sieht: „Die Saison wird ja wohl ohnehin komplett ohne Zuschauer zu Ende gespielt werden“, erwartet er. Zuletzt hatte das HSG-Team von Trainer Jens Häusler am 31. Oktober vergangenen Jahres gespielt, damals durch ein 33:32 bei HG Hamburg Barmbek das dritte Spiel in Folge gewonnen und sich mit 6:4 Punkten auf Tabellenplatz acht geworfen. Bei dem Spiel hatten sich insgesamt 21 Personen auf beiden Seiten mit dem Coronavirus angesteckt, allein zwölf Spieler der HSG. Seither warten sie auf eine Fortsetzung der Saison, hatten nach einer kurzen Phase mit Training – unter Profi-Anforderungen an den Corona-Schutz – zuletzt aber die persönlichen Treffen wieder eingestellt und trainieren derzeit zweimal pro Woche über eine Zoom-Konferenz gemeinsam und ansonsten individuell. Hoffnung auf neuen Sporthilfe-Topf des Bundes für Profi-Klubs: Ob im neuen Jahr 2021 der neue 200-Millionen-Euro-Nothilfe-Topf des Bundes für Profi-Vereine wie angedeutet die Möglichkeit schafft, über entgangene Zuschauereinnahmen hinaus weitere Positionen geltend zu machen, ist für Grenke-Klimstein eine der Fragen, die sich auf die finanzielle Situation des Vereins positiv auswirken könnte. „Auch darüber erhoffe ich mir in der Telefonkonferenz mit dem DHB nähere Informationen“, so der HSG-Chef. Aus dem vorherigen Topf 2020 waren lediglich 80 Prozent der entgangenen Zuschauereinnahmen ersetzt worden. Die HSG hatte so 8900 Euro für die Monate November und Dezember erhalten. Von Christian Schlichting