Reiten: Inga Czwalina glänzt beim Springfestival in Havekost

Einen solchen Andrang gab es beim Havekoster Springfestival noch nie. 117 Teilnehmer starteten am Sonnabend bei der ersten Prüfung der Klasse S* auf dem Ebbe-Flut-Platz. „Das ist das größte Feld, das wir je hatten“, sagte Achim Schulz, der 1. Vorsitzende des RFV An der Talmühle-Havekost. Am Ende blieb der Sieg in Ostholstein. Inga Czwalina vom Fehmarnschen RRV ritt der Konkurrenz davon, gewann auf „Armata“ in fehlerfreien 59,66 Sekunden hauchdünn vor Rasmus Lüneburg (RFV Uetersen) mit „Sternenbanner“ (0/59,76). Czwalina reitet knapp am zweiten Sieg vorbei: Im anschließenden Zwei-Phasen-Springen der Klasse S** verpasste die 43-Jährige ihren zweiten Sieg des Tages nur ganz knapp. Mit „Adagio de Talma“ wurde Czwalina ohne Fehler in 35,06 Sekunden Zweite hinter dem Schweden Rolf-Göran Bengtsson (RV Breitenburg) auf „Clara Faut“ (0/34,37). Der Europameister von 2011 hatte sich ebenso wie die drittplatzierte Janne-Friederike Meyer-Zimmermann (Nordd. u. Flottbeker RV) mit „Quim“ (0/35,16) ganz kurzfristig entschlossen, in Havekost an den Start zu gehen. Sonntag geht es in Havekost um den Großen Preis: Höhepunkt des Springfestivals ist Sonntag (15.15 Uhr) der Große Preis. Dort ist die Konkurrenz für Titelverteidigerin Nele Kortsch durch Bengtsson und Meyer-Zimmermann (Mannschafts-Weltmeisterin 2010) noch einmal größer geworden. Und auch Czwalina will mit „Adagio de Talma“ ganz vorn mitmischen. „Er ist top drauf, war in den letzten Springen immer platziert. Ich könnte mir im Moment keinen Besseren wünschen“, sagt Czwalina – und fügt schmunzelnd an: „Und nach Platz zwei im Zwei-Phasen-Springen ist für den Großen Preis ja noch etwas Luft nach oben.“ Nur wenig Top-Turniere im Norden: Gelohnt hat sich der Ausflug nach Havekost für die 43-Jährige von der Insel Fehmarn aber schon jetzt. Und wie alle anderen Spitzen-Reiter des Nordens ist Czwalina froh, dass Achim Schulz und Co. ein so hochkarätiges Turnier auf die Beine gestellt haben. „Es gibt im Moment in der Region nicht viele Springen auf diesem Niveau. Deshalb sind gerade in Corona-Zeiten für jede Chance dankbar“, erklärt sie, „aber auch in normalen Jahren komme ich immer gern nach Havekost. Das Turnier ist top organisiert, und der Boden auf dem Ebbe-Flut-Platz bei jedem Wetter gut zu reiten.“ Beste Voraussetzungen also für den Großen Preis am Sonntag. Von Axel Wronowski