THW Kiel: Von Lübeck aus zum ersten Sieg

Souverän, wie im Stile eines Champions. So ist Handball-Rekordmeister THW Kiel in die neue Saison der Champions League gestartet. Die „Zebras“ setzten sich nach 193-tägiger Pflichtspielpause beim kroatischen Meister HC PPD Zagreb mit 31:21 (14:6) durch. Der Lohn: 10 000 Euro Punkteprämie vom europäischen Verband. Charterflug ab Lübeck: Der 18-stündige Erfolgstrip, er führte am Donnerstagmorgen über Lübeck. Um 8.17 Uhr rollte der Kieler Bus am Flughafen der Hansestadt vor, wurde das Weltklasse-Team um den norwegischen Superstar Sander Sagosen am Check In mit THW-Logo begrüßt. „Wir haben die längste Vorbereitung unserer Karrieren hinter uns. Jetzt sind wir alle froh, dass es endlich richtig losgeht“, sagte „Zebra“-Kapitän Domagoj Duvnjak. Kurz danach kletterte Hendrik Pekeler als erster in den Flieger und um kurz nach 9 Uhr hob der Charterflug „IGA 702“ bereits nach Zagreb ab. Noch am Abend ging es für den THW zurück – diesmal direkt nach Kiel. „Wir wollten so wenig wie möglich Zeit in Zagreb verbringen“, erklärte Geschäftsführer Viktor Szilagyi. In Zagreb bewegte sich das Team in einer Art Blase. Entscheidung vor der Pause: Das Spiel, es war indes ein denkwürdiges. Denn in der gigantischen Arena, die mehr als 16 500 Zuschauer fasst, spielte der THW vor leeren Rängen. Doch die Zebras zeigten sich von der Geister-Atmosphäre wenig beeindruckt. Sagosen – mit sieben Treffern auch bester Kieler Werfer – sorgte nach 40 Sekunden für das erste Tor, Keeper Dario Quenstedt für das 5:2 (8.). Zehn Minuten später war Kiel bereits auf 10:5 enteilt. Der Trumpf: die Abwehr. Am Bollwerk um den starken Mittelblock Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek bissen sich die Kroaten förmlich die Zähne aus. Die Würfe, die auf das Tor kamen, wurden häufig von Quenstedt entschärft. Der 30 Jahre alte Ersatzkeeper stand für Niklas Landin zwischen den Pfosten, der sich beim Aufwärmen verletzt hatte. Schon zur Halbzeit war die Partie entschieden. Australischer U23-Trainer mit CL-Debüt: Der Klassenunterschied, er blieb auch nach dem Seitenwechsel. Die „Zebras“ enteilten so schnell auf zehn Treffer (23:13/41.). Trainer Filip Jicha wechselte so munter durch. In Bevan Calvert erhielt sogar der Trainer der zweiten Mannschaft einige Minuten Einsatzzeit. Der Australier feierte auf Rechtsaußen mit 34 Jahren sein Champions-League-Debüt – elf Minuten, allerdings ohne Torerfolg. Am kommenden Donnerstag gilt es dann im Heimspiel gegen den französischen Vertreter HBC Nantes. Dann sollen etwas mehr als 1900 Zuschauer in der Kieler Wunderino-Arena live dabei sein. Von Jens Kürbis