3. Liga: VfB Lübeck gegen Hansa: Ein Fall für Patrick Hobsch?

Zum ersten Mal spielt der VfB Lübeck an diesem Samstag, 16. Januar, in einem Pflichtspiel gegen Hansa Rostock – und er steht dabei mächtig unter Druck. Es ist das letzte Hinrundenspiel, und es müssen nach sieben Spielen ohne Sieg endlich Punkte her. Das Problem: Ohne Tore gibt’s auch keine Punkte. Aber wer soll für Grün-Weiß treffen? Nach dem 0:1 gegen Mannheim hat Trainer Rolf Landerl zugegeben: „ Uns fehlt jemand, der den Ball einfach mal über die Linie drückt. “ Ein klassischer Mittelstürmer wird händeringend gesucht. Dabei hat der VfB nominell vier Spieler dieser Kategorie im Kader. Aber sie treffen halt nicht. Oder sie werden überhaupt nicht berücksichtigt. Wie Patrick Hobsch, dem sogar Wechselabsichten angedichtet werden. Jetzt meldet sich sein Berater Jonas Ahrens zu Wort – und bietet „Hobschis“ Hilfe an. Lesen Sie auch: Spiel auf der Kippe? Witterung macht Rasen auf der Lohmühle zu schaffen Patrick Hobsch seit 25. November nicht mehr im Kader: Bisher durfte Hobsch in dieser Saison acht Mal für den VfB ran – niemals über 90 Minuten. Seit dem 25. November war er nicht mal mehr im Kader. Aber in den absolvierten 371 Minuten erzielte er immerhin zwei Tore. Zum Vergleich: Konkurrent Martin Röser war 16 Mal auf dem Platz, schoss ebenfalls zwei Tore (in 930 Minuten), das letzte am 24. Oktober beim 2:3 gegen Halle. Genau so lang ist es her, dass Soufian Benyamina traf. Sein einziges VfB-Tor erzielte er ebenfalls gegen Halle. Insgesamt gewährte ihm Landerl in 13 Spielen 542 Einsatzminuten. Nicolas Hebisch schließlich durfte es nur drei Mal kurz versuchen (30 Minuten), ein Tor gelang ihm nicht. Corona-Infektion spielt bei Hobsch keine Rolle mehr: Ahrens (Geschäftsführer Agentur DLT Sports Group), sagt nun: „Hobschi ist topfit, bereit und wartet auf seine Chance. Die zu Saisonbeginn erzielten Tore gegen den 1. FC Saarbrücken und bei 1860 München waren typische Mittelstürmertore. Hobschi hat Bock und will helfen!“ Dass der Stürmer wegen einer Corona-Infektion zum Jahreswechsel pausieren musste, spiele keine Rolle mehr, das sei längst abgehakt. Und Trainer Landerl sagt dann auch, dass Hobsch „eine Option“ für den Kader sei. Exklusiv-Interview: Trainer Rolf Landerl zieht ein Zwischenfazit Die neue Bibi Steinhaus: Nächste Fifa-Schiedsrichterin kommt vom VfB Lübeck Das sind die größten Pechvögel beim VfB Lübeck Matthias Stobbe: Darum ist der 31-Jährige mehr als nur ein Physiotherapeut Ein Jahr Rocco Leeser: „Neuzugänge nur, wenn uns Spieler verlassen“ Mehr Platz, mehr Licht: Der VfB Lübeck hat für 600 000 Euro aufgerüstet Hobschi konzentriert sich voll und ganz auf den VfB Lübeck: Dass mehrere Medien den 26-Jährigen in den letzten Wochen immer wieder mit einem Wechsel in der Winterpause in Verbindung gebracht haben, ärgert Ahrens. „Da ist nichts dran. Hobschi konzentriert sich voll und ganz auf den VfB und möchte genauso viele Tore schießen wie in der Regionalliga. Er lebt seinen Traum vom Profifußball und sieht sich weiter bei den Grün-Weißen“, sagt der Manager gegenüber den LN. In der vergangenen Saison 2019/20 hatte der ehemalige Bayreuther mit 13 Saisontreffern maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die 3. Liga. Auch viele Fans würden ihn, den ruhelosen Fighter, gern wieder auf dem Platz sehen – das wird in den einschlägigen Foren deutlich. Lediglich fünf Tore konnten die Lübecker in den letzten sieben sieglosen Spielen erzielen. Es fehlt die Durchschlagskraft in der Offensive. „Mit Hobschi hat man den klassischen Mittelstürmer in seinen eigenen Reihen, den man jetzt braucht“, wirbt Ahrens für seinen Klienten. Das letzte Wort hat natürlich Rolf Landerl – und der entscheidet nach Trainingseindrücken, Strategie, Gegner und manchmal auch aus einem Bauchgefühl heraus. Von Volker Giering